Blood Target by Tom Wood

Blood Target by Tom Wood

Autor:Tom Wood
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783442478750
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2013-09-15T22:00:00+00:00


Kapitel 37

Victor spähte auf die Straße hinaus, um sich zu vergewissern, dass beide noch lebende Georgier tatsächlich weggefahren waren und nicht einer von beiden zurückgeblieben war, um ihnen aufzulauern – so, wie er es an deren Stelle getan hätte. Die Straße war leer. Er sah den Jeep am Ende des Straßenzugs um eine Ecke biegen.

»Werfen Sie die Pumpgun weg«, sagte Victor.

Leeson gehorchte.

»Ziehen Sie das Jackett aus.«

Leeson befolgte auch diese Aufforderung mit langsamen, ungeschickten Bewegungen. Victor war ihm behilflich und warf das Jackett anschließend auf den Boden. Ein Ärmel und fast der ganze Rücken waren mit Blut verschmiert.

Victor drehte Leeson einmal um die eigene Achse, um nachzusehen, wie viel Blut durch das Jackett gedrungen war. Doch das Hemd war weiß geblieben. Die Hosenbeine waren zwar fleckig, aber so erregte er immer noch weniger Aufmerksamkeit, als wenn er in Unterhose weitergegangen wäre.

»Sind das Polizeisirenen?«, wollte Leeson wissen.

»Ja. Wird Zeit, dass wir verschwinden.«

Leeson schluckte. »Sie haben mir das Leben gerettet, Mr. Kooi.«

»Noch nicht.«

»Aber sie sind weg. Sie haben doch gesagt …«

»Sie wissen, wo wir hinwollen.«

Leeson griff nach einer Pumpgun.

»Liegen lassen«, sagte Victor.

»Wenn die auf uns warten, dann brauche ich eine Waffe.«

»Wenn Sie dieses Ding da mit auf die Straße nehmen, dann fordern Sie die Polizei ja geradezu auf, uns zu schnappen. Ich nehme doch an, dass Sie lieber nicht verhaftet werden wollen, oder?«

»Ich will aber auch nicht umgebracht werden. Ich brauche eine Waffe.«

»Dann hätten Sie Ihre Pistole weniger nach der äußeren Erscheinung, sondern eher unter dem Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit aussuchen sollen.«

»Aber …«

»Wollen Sie dieses Gespräch auf dem Bauernhof fortsetzen oder lieber im Gefängnis?«

Leeson gab keine Antwort, aber er nickte.

»Wenn wir vor der Tür nach rechts gehen, sind wir in zwei Minuten beim Parkhaus. Aber den direkten Weg können wir nicht nehmen. Darum gehen wir nach links. Schnell, aber nicht hastig. Auf keinen Fall rennen. Bei der nächsten Kreuzung biegen wir links ab und gehen einmal um den Block, ganz normal. Wir drehen uns nicht um. Wir halten nicht Ausschau nach dem Jeep. Wir machen nichts anderes als zu gehen.«

»Aber die Georgier sind auch nach links gefahren.«

»Und jetzt sind sie garantiert schon einmal um den Block und warten im Parkhaus auf uns. Bis wir dort sind, müssen wir in erster Linie darauf achten, nicht von der Polizei geschnappt zu werden. Und jetzt keine Fragen mehr. Ich habe Sie bis hierher gebracht. Tun Sie das, was ich sage, und zwar dann, wann ich es sage, dann schaffen wir auch noch den Rest. Aber wenn Ihnen meine Methoden nicht passen, dann können Sie es ja auf eigene Faust versuchen.«

»Nein, nein, ich mache alles, was Sie sagen. Bestimmt. Tut mir leid. Gehen wir. Lassen Sie mich nicht im Stich, bitte.«

Also gingen sie los, eilten nach links den Bürgersteig entlang, während die Sirenen in ihrem Rücken immer lauter wurden.

»Drehen Sie sich nicht um«, sagte Victor.

Leeson nickte.

Sie kamen an den Glassplittern von der Heckscheibe des Jeeps vorbei, die Victor zerschossen hatte. Leere Patronenhülsen aus der AK-74SU glitzerten zu ihren Füßen. Das Jaulen der Sirenen wurde lauter, und Victor spürte,



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