Blitz und Vulkan by Farley Walter

Blitz und Vulkan by Farley Walter

Autor:Farley, Walter [Farley, Walter]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Auf der neuen Bahn

Es war noch dunkel, als das Transportauto am anderen Morgen mit Henry am Steuer und Alec neben ihm Flushing verließ. Blitz stand mit sorgsam bandagierten Beinen kurz angebunden in der Nähe des offenen Fensterchens, durch das man von der Fahrerkabine in den Wagen sehen konnte. Alec konnte sogar mit der Hand hineingreifen, um sein Pferd zu streicheln.

Lange ehe es hell wurde, hatten sie die zu dieser Zeit leeren Straßen New Yorks passiert, und als der Morgen heraufdämmerte, hatten sie schon die Hälfte des Weges nach Albany zurückgelegt.

„Wie lange fahren wir noch, Henry?“ wollte Alec wissen.

„Wir werden nicht vor Mittag anlangen“, gab Henry zurück. „Die Rennbahn für das Internationale liegt fast 70 Kilometer nördlich von Albany. Sie ist neu angelegt, wie du weißt. Sie sind gerade erst damit fertig geworden.“

„Wie ist die Rennbehörde eigentlich darauf gekommen, dieses große Rennen dort laufen zu lassen, Henry? Warum nicht in Belmont oder auf einer der anderen Bahnen, die in der Nähe einer Großstadt liegen?“

„Das weiß ich nicht. Aber ich vermute, weil die Bahn bei Albany ganz neu ist. Schließlich kann man ja einer neuen Rennbahn keinen schöneren Auftakt geben, als ihr die Patenschaft für ein Rennen von solcher Bedeutung zu übertragen.“ Henry schaltete die Scheinwerfer aus, denn inzwischen war es hell genug geworden.

Gegen zehn Uhr schlängelten sie sich durch den starken Verkehr der Stadt Albany und verließen die Stadt wieder in nördlicher Richtung. Nach einem Blick auf seine Uhr sagte Henry: „Um die Mittagszeit werden wir da sein, genau, wie ich dir’s sagte.“

Die Landschaft wurde jetzt langsam hügelig, und nach kurzer Zeit sahen sie in der Ferne die gewaltigen Zacken des Adirondack-Gebirges auftauchen. Alec lehnte sich behaglich in seinem Sitz zurück. „So finde ich das Leben schön“, sagte er.

Henry warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder auf die Landstraße.

„Ich meine, wenn wir drei wieder vereinigt sind“, erklärte Alec, „ganz wie es war, ehe die Öffentlichkeit etwas von uns wußte.“

Henry nickte: „Ich verstehe dich, Alec. Es gibt nichts Herrlicheres, als ein Pferd so vorzubereiten, wie wir es mit Blitz getan haben... und mit Vulkan ebenfalls..., um es dann in einem großen Rennen herauszubringen, ohne daß jemand ahnt, was für einen Star man in der Hand hat.“ Henry machte eine Pause und sah dann Alec wieder an. „Sobald es aber einmal soweit ist, muß man sich mit der Öffentlichkeit abfinden und ihr den üblichen Tribut zahlen.“

Blitz schob seinen Kopf durch das Fenster, und Alec streichelte ihn, während er antwortete: „Mag sein! Aber jetzt bin ich erst einmal glücklich, daß wir eine Woche lang ganz für uns allein sein werden. Du hast doch gesagt, es würde gut eine Woche dauern, nicht wahr, Henry?“

„Es ist so verlautbart worden. Ich hörte, daß Phar Fly, das australische Pferd, gestern in Kalifornien angekommen ist. Doch fliegen sie es nicht vor nächster Woche nach hier. Auch El Dorado, der südamerikanische Champion, ist bereits auf dem Weg; er wird einer der ersten sein, die eintreffen. Die europäischen Pferde und Kashmir, der in England war, kommen alle zusammen auf demselben Schiff, sie werden Ende nächster Woche ankommen, wenn alles klappt.



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