Blaubeerzeit by Pia Engstroem

Blaubeerzeit by Pia Engstroem

Autor:Pia Engstroem [Engstroem, Pia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783956493423
Barnesnoble:
Goodreads: 20941731
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-05-11T22:00:00+00:00


6. KAPITEL

Lars wusste nicht, wie ihm geschah. Welcher Teufel hatte ihn geritten, Laura zu küssen? Hatte er vollkommen den Verstand verloren, sich auf dieses Spielchen einzulassen?

Er nahm sein Champagnerglas vom Boden auf und leerte es in einem Zug. Doch das süßlich-prickelnde Getränk war nicht unbedingt das, wonach ihm im Moment der Sinn stand. Ein doppelter Scotch wäre ihm sehr viel gelegener gekommen.

Mit einiger Anstrengung unterdrückte er den Fluch, der ihm auf der Zunge lag. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und spürte dabei, dass seine Finger leicht zitterten.

Förbannat!

Was war los mit ihm? Er hatte Zeit mit Laura verbringen wollen, um sie davon abzuhalten, auf Beutezug zu gehen, und ihr eventuell dabei zu helfen, den Absprung aus der Kriminalität zu schaffen. Und was tat er stattdessen?

Wem versuchst du hier eigentlich etwas vorzumachen? Das zwischen euch ist für dich doch schon längst mehr als nur eine Rettungsaktion. Du bist nicht der gütige Samariter, der alles unternimmt, um eine junge Frau vor dem Ruin zu beschützen. Schau dich doch an!

Wenn er ehrlich zu sich selbst war, war er sich von Anfang an darüber im Klaren gewesen, dass die Anziehungskraft, die Laura auf ihn ausübte, nicht auf Dauer ohne Folgen bleiben konnte. Jetzt wünschte er sich, er hätte dieses eine Mal nicht recht behalten.

Grundgütiger, sie ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine gesuchte Juwelendiebin! Bist du verrückt geworden, dich ausgerechnet in sie zu vergucken?

Doch eigentlich hatte er schon die ganze Zeit gewusst, worauf das alles hinauslief. Seine Motive, sie davor zu schützen, ein ähnliches Schicksal wie Stina zu erleiden, mochten noch so ehrenvoll sein – sie waren immer nur ein Vorwand für seine wahren Beweggründe: Er genoss es, mit ihr zusammen zu sein. In ihrer Gegenwart fühlte er sich so jung und ausgelassen wie schon lange nicht mehr.

Ja, er vergaß sogar all seine anderen drängenden Probleme – wie die Sache mit Tante Ingrid und der lächerlichen Klausel in ihrem Testament.

Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen dachte er daran, dass er sich um diese Angelegenheit schon recht lange nicht mehr gekümmert hatte. Aber was gab es da auch zu kümmern? So wie die Dinge lagen, gab es nur einen einzigen Ausweg: Er musste heiraten und mindestens für ein halbes Jahr mit der betreffenden Frau zusammenleben.

Eine Vorstellung, vor der es ihm grauste. Nach der Sache mit Stina …

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Überrascht, dass er so weit draußen überhaupt noch Empfang hatte, entfernte er sich noch ein Stück von Laura und nahm das Gespräch an.

Es war Mikael – und er hatte schlechte Nachrichten.

„Es gab einen Einbruch“, erklärte er ohne lange Vorrede.

„Gestern Nacht, irgendwann zwischen eins und sechs. Ein wertvolles Collier ist abhandengekommen.“

„Wer wurde geschädigt?“

„Mrs Wasserman, die amerikanische Millionärin.“

Lars nickte. Mrs Wasserman, ausgerechnet!

Er spürte, wie ihm vor Anspannung regelrecht übel wurde. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und er hörte sein Blut in den Ohren rauschen. Es war unter anderem Mrs Wassermans Suite gewesen, die er auf der Zeichnung in Lauras Zimmer gesehen hatte. Und er hatte Laura mindestens einmal zusammen mit der älteren Dame gesehen – sie wusste also, dass bei Mrs Wasserman etwas zu holen war.



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