Big Sky Wedding - Hochzeitsglueck in Montana by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller [Miller, Linda Lael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783956493614
Google: jVCUoAEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-09-30T22:00:00+00:00

9. KAPITEL

Wie Zane und Nash schnell feststellten, war Parable ein bisschen kleiner als Three Trees und sehr viel malerischer. Während Three Trees mehrere Megadiscounter aufweisen konnte, dazu ein paar Einkaufszentren und mindestens ein halbes Dutzend Burger-Kettenrestaurants, gab es in Parable ein paar kleine Geschäfte an der Hauptstraße, einige Cafés und mitten in der Stadt einen gepflegten Park. Kinder und Hunde tollten auf dem ordentlich gemähten Rasen herum, vergnügten sich auf Klettergerüsten oder sausten eine kurvige Metallrutsche hinab, während junge Mütter ihnen wohlwollend zuschauten, miteinander plauderten und dabei ein achtsames Auge auf sie hatten.

Als Bezirksstadt hatte Parable ein bescheidenes Gerichtsgebäude, eine Bücherei, einen Beautyshop direkt am Highway – sie waren auf ihrem Weg in die Stadt daran vorbeigekommen – und genau gegenüber, auf der anderen Straßenseite einen waschechten Tante-Emma-Laden. Aus irgendeinem Grund hob der Anblick dieses altmodischen Geschäfts, das offenbar sehr gut lief, Zanes Laune ganz beträchtlich.

„Diese Stadt hat aber nicht viel zu bieten“, meinte Nash und brach damit das Schweigen, das nach dem Gespräch über Jess zwischen ihnen geherrscht hatte. Es war kein unbehagliches Schweigen gewesen. Ihnen war lediglich der Gesprächsstoff ausgegangen. Das würde vermutlich noch öfter passieren, dachte Zane, da er und sein jüngerer Bruder einander kaum kannten.

„Mir gefällt sie irgendwie“, gab er lächelnd zurück. Three Trees war mit seinen knapp zehntausend Einwohnern auch nicht gerade eine geschäftige Großstadt, aber Parable, in dem gerade mal halb so viele Menschen lebten, wirkte dagegen richtig verschlafen. Die meisten Häuser waren in geschmackvollen Pastellfarben frisch gestrichen, hatten Fensterläden und einladende Veranden, ordentlich gemähte und fast ausnahmslos mit gepflegten weißen Lattenzäunen eingefasste Vorgärten.

Sie fuhren in gemächlichem Tempo weiter, die eine Straße rauf, die nächste wieder runter.

„Jedenfalls gibt es eine Menge Kirchen“, stellte Nash nach einiger Zeit fest.

„Oh ja“, stimmte Zane zu. Er war kein Kirchgänger. Er und Gott hatten einen Vertrag miteinander geschlossen: Lässt du mich in Ruhe, lass ich dich auch in Ruhe.

Eine Weile erkundeten sie weiter die Stadt. Dann hielten sie vor dem Amtsgericht, einem von hohen Bäumen umgebenen und für eine so kleine Stadt ziemlich prachtvollen Gebäude. Dort ging Zane in das Büro, in dem er seinen Hund anmelden konnte, zahlte die fällige Hundesteuer und zeigte dem Angestellten eine Karte, die ihm das Tierheim mitgegeben hatte. Darauf war vermerkt, dass Slim alle nötigen Impfungen bekommen hatte und kein Gesundheitsrisiko darstellte. Als sie das Gerichtsgebäude verließen, steckte er die Karte wieder in seine Brieftasche, während Nash sich eifrig daranmachte, die glänzende neue Hundemarke an Slims Halsband zu befestigen.

Das Butter Biscuit Café hatten sie schon vorher entdeckt. Es lag auf der anderen Straßenseite, und trotz der Entfernung drangen verführerische Düfte nach guter rustikaler Hausmannskost zu ihnen hinüber, wann immer jemand hineinging oder herauskam.

„Hast du Hunger?“, fragte Zane, der neben dem Truck wartete, während der Junge Slims Halsband so feierlich mit der Hundemarke schmückte, als wäre sie ein Orden.

„Schon möglich“, antwortete Nash skeptisch, holte Slim vom Rücksitz und befestigte die Leine an seinem Halsband. „Aber ich habe kein Geld.“

„Danach habe ich nicht gefragt“, stellte Zane freundlich klar. „Ich habe dich gefragt, ob du Hunger hast.

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