Beutewelt 2: Aufstand in der Ferne (German Edition) by Merow Alexander

Beutewelt 2: Aufstand in der Ferne (German Edition) by Merow Alexander

Autor:Merow, Alexander [Merow, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction, Zukunft, science-fiction
ISBN: 9783869019987
Herausgeber: Engelsdorfer Verlag
veröffentlicht: 2010-01-01T00:00:00+00:00


Zur gleichen Zeit brannte im Präsidentenpalast in Tokio regelrecht die Luft. Haruto Matsumoto hatte gerade einen mittelschweren Tobsuchtsanfall hinter sich, nachdem man ihm die militärische Situation im Südteil von Honshu detailreich offengelegt hatte.

Seinem Außenminister, Akira Mori, war es jedoch wieder einmal gelungen, ihn halbwegs zu beruhigen. Er versuchte, ihm einige Fakten klar zu machen, die der sehr emotionale Mann wohl übersehen hatte.

„Ich möchte die Lage nicht schön reden, Haruto. Unsere Lage ist nicht rosig, das ist mir vollkommen bewusst. Dennoch sind die Inseln Kyushu und Shikoku nicht repräsentativ für ganz Japan.

Nicht nur in Sapporo sind große Verbände stationiert, die sich bisher erstaunlich tapfer geschlagen haben und den Feind dort festhalten, auch in Kobe und Osaka haben wir eine relativ starke Verteidigung. Diese Städte sind nicht im Handstreich zu nehmen“, verdeutlichte er und reichte seinem Präsidenten ein Glas Wasser.

Matsumoto atmete durch und leerte das Wasserglas mit einem einzigen Schluck. Dann wanderte er nervös durch den Raum: „Und wenn es im Norden vorläufig noch nicht katastrophal aussieht, so müssen wir im Süden etwas tun. Eine Gegenoffensive muss her, sonst wird die GCF diesen Krieg gewinnen, auch wenn wir ihn noch Monate hinauszögern können.“

„Der Führungsstab arbeitet in deinem Auftrag Tag und Nacht an der Vorbereitung einer Rückeroberung der südlichen Regionen. Dafür müssen wir jedoch noch neue Truppen ausheben und das entsprechende Kriegsgerät haben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, aber es dauert noch eine Weile“, erwiderte Mori.

„Wie lange dauert es denn noch? Das höre ich seit Wochen!“, schrie der Präsident, einige seiner Berater zuckten verschreckt zusammen und nur noch Mori wagte überhaupt noch etwas zu sagen.

Matsumoto war zwar im Grunde ein emotionaler, aber sonst ausgeglichener und lebensfroher Mensch. Die monatelange Hetze gegen seine Person und der jetzt tobende Krieg ließen ihn mittlerweile jedoch erschöpft, depressiv und ausgemergelt erscheinen. Falten hatten sich in seinem ansonsten frischen Gesicht eingenistet und Schlafstörungen griffen seinen Gesundheitszustand langsam aber sicher ernsthaft an.

Der Außenminister holte ein zweites Glas Wasser und antwortete in seiner üblichen, sachlichen Art: „Ich würde sagen, dass noch etwa mindestens zwei Monate notwendig sind, bis die Voraussetzungen für eine Gegenoffensive im Süden geschaffen sind …“

„Zwei Monate, Akira?“

„Ja, vorher geht das nicht!“

„Zwei verdammte Monate!“

„Ich hätte da noch etwas. Ich habe es mit General Uesugi gestern besprochen.“

„Was denn noch, Akira?“

„Die Gegenoffensive wäre wesentlich wirksamer, wenn die GCF-Armee im Süden in Unordnung verfallen würde!“

„Etwas genauer bitte …“

„Es ist einen Versuch wert. Wir sollten das morgen beim Mittagessen unter vier Augen besprechen, Herr Präsident!“

„Zum Teufel mit diesen Spielchen. Gut, meinetwegen“, knurrte das Staatsoberhaupt und verdrehte die Augen.

Präsident Haruto Matsumoto leerte sein Glas erneut mit einem kräftigen Schluck und verließ wortlos den Raum. Er zog sich in sein Schlafzimmer zurück, verdunkelte es und wollte für den Rest des Tages niemanden mehr sehen.

„Ich hätte ein kleiner Angestellter wie mein Vater werden sollen. Dann wäre mir dieser ganze Mist erspart geblieben. Die Politik ist doch die dreckigste Hure überhaupt …“, sagte er leise zu sich selbst.



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