Beschaedigt by Eliana Wagner

Autor:Eliana Wagner [Wagner, Eliana]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-03T22:00:00+00:00

Ich habe mir heute Abend nur deine Gesellschaft gewünscht und habe doch so viel mehr bekommen. Träum etwas Schönes, mein Engel. Adrian. PS: Du schmeckst und duftest nach Honig und Jana. Ich finde, das passt gut zu braunem Zucker und Kaffee. ;-)

Schatten

„Habe ich es dir nicht gesagt, du Schlampe? Niemand wird dich mehr ansehen wollen, wenn ich mit dir fertig bin.“ Nico drückt mich auf den Boden, sein Knie in meinem Rücken und sein Jagdmesser an meiner Wange. „Rumhuren konntest du immer schon gut. Aber das wird jetzt ein Ende haben.“ Er hält mir die Hände am Rücken zusammen und zieht langsam sein Messer durch mein Gesicht. Ich schreie, aber es hilft nicht. Er hört nicht auf. Niemand hört mich.

Das ist scheinbar die nächste Stufe. Träume von Dingen, die nicht passiert sind, aber hätten passieren können, wenn Nico noch leben würde. Keuchend sitze ich auf meiner Bettkante und versuche die Reste des Traums aus meinem Kopf zu verdrängen. Kurz fasse ich in mein Gesicht um mich zu vergewissern, dass da wirklich kein Blut ist.

Es ist erst 4.00 Uhr am Morgen, aber meine Chance auf Schlaf ist jetzt verflogen. Aus dem Augenwinkel sehe ich Adrians T-Shirt auf meinem Nachttisch liegen. Ich nehme es und vergrabe meine Nase darin. Sein Geruch lindert etwas den Horror, der mir immer noch den Nacken herunter kriecht. Aber seine Wärme fehlt. Leise schiebt sich die Erinnerung an unseren Kuss in mein Gedächtnis. Unwillkürlich muss ich lächeln. Wir haben uns jetzt schon seit 2 Tagen nicht mehr gesehen. Er fehlt mir, auch wenn es einen schlechten Beigeschmack hat. Ich habe immer noch nicht das Gefühl, etwas Gutes zu verdienen.

Ich werfe mich in meine Schwimmsachen und mache mich auf den Weg in den Keller. Es gibt keinen besseren Weg den Horror zu vertreiben, als mich körperlich zu verausgaben.

Als ich ins Wasser eintauche, fühle ich jede Faser meines Körpers. Es ist etwas peinlich, aber momentan entdecke ich wie ein Teenager meinen Körper wieder. Die Kälte stellt meine Brustwarzen auf und das vorbeifließende Wasser an meinen Schenkeln ist nicht unangenehm.

Nach 25 Bahnen geht es mir besser und ich bin wieder entspannt. Keuchend stemme ich meinen Körper aus dem Wasser und lege mich an den Beckenrand, bis sich meine Atmung wieder normalisiert hat.

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