Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug by Amber Benson

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug by Amber Benson

Autor:Amber Benson [Benson, Amber]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2014-03-02T23:00:00+00:00


15

»Seelentier?«, wiederholte ich nach einem letzten Niesen. »Flauschiger geht’s ja wohl nicht.«

Was also Seelentiere angeht … Na schön, ich weiß, dass das Jenseits voller seltsamer und einzigartiger Geschöpfe ist, aber musste das alles so klischeehaft sein? Ich meine, also bitte. Mit Assistenten und Teufelsprotegés kam ich bestens klar, doch eine anthropomorphe Katze, die einen durch die Geisterwelt führte, war lächerlich hippiemäßig.

»Seelentiere sind ein integraler Bestandteil des Jenseits und der Welt des Übernatürlichen«, sagte Jarvis. Sein Tonfall klang schnippisch.

Offensichtlich ärgerte er sich über meine Unhöflichkeit, aber mal ehrlich: Ich war gegen die verdammte Katze allergisch. Wie konnte er von mir erwarten, dass ich gut aufgelegt reagieren würde? Ich hatte Kopfschmerzen, meine Nase hörte einfach nicht auf zu laufen, und meine Augen wurden zu Miniwasserfällen.

Madame Papillon mochte falsch gelegen haben, als sie behauptet hatte, Katzen wären meine Schwäche, aber zumindest konnte ich mir der Tatsache sicher sein, dass ich höchst allergisch gegen diese kleinen Fellmonster war.

»Hör mal, ich will ja nicht unhöflich sein, doch ich muss wirklich auf etwa zehn Meter Abstand von dir gehen«, sagte ich zu der Katze, während ich mich auf Hände und Knie hochstemmte. Beim Aufstehen knackte es laut in meinen Knöcheln.

Autsch!

Toll, jetzt war nicht nur mein Gesicht ein einziger roter, verquollener Schlamassel, sondern ich verwandelte mich auch noch in einen arthritischen Krüppel. Junge, heute war zunehmend echt nicht mein Tag.

Sobald ich wieder auf die Beine kam, wischte ich mir den Dreck und die Fussel von den Kleidern und nahm so viel Abstand von Bastet wie möglich – nicht, dass es noch eine Rolle gespielt hätte, ob irgendwelcher Mist auf mein Missom-Oberteil kam, das in die Kleidersammlung wandern würde, sobald ich nach Hause zurückkam.

Ich schaute mich zum ersten Mal seit meinem Erwachen von meinem irrtümlichen Tod um und stellte fest, dass die Party nun endgültig vorbei war; die »Nachbarn« waren nach Hause gegangen. Ich seufzte, glücklich, nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, fragte mich allerdings, was genau die Beobachter meiner kleinen Kernschmelze über das Ganze dachten.

Die beiden Mönche waren längst verschwunden, ebenso wie die übrigen Leute, die ich weiter vorne in der Halle hatte herumlungern sehen. Sie waren zu weit entfernt gewesen, um zu erkennen, um wen oder was es sich handelte, doch mir war klar, dass sie wahrscheinlich in Gedanken die eine oder andere Verbindung bezüglich meiner Identität hergestellt hatten.

Hatten sie alle gedacht, ich wäre irgendeine Verrückte, die man versehentlich in die Totenhalle gelassen hatte, oder wussten sie genau, wer ich war? Dass ich die Tochter des Sensenmanns war?

Bis jetzt hatte ich nie besonders viel über den Umstand nachgedacht, dass ich meinen Vater und seinen Verwaltungsapparat gewissermaßen im Fleische repräsentierte. Ich war seit jeher der Meinung gewesen, es wäre egal, was die Leute von mir hielten, ich könnte genau das tun, was ich wollte und wann ich es wollte, und andere wären davon nicht betroffen. Doch nun sah ich die Dinge langsam anders. Vielleicht hatte ich einen stärkeren Einfluss darauf, wie man meinen Vater hier im Jenseits wahrnahm, als mir klar war.

»Ähm, Jarvis«, fragte ich



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.