Begehrt by Lyall Robin

Begehrt by Lyall Robin

Autor:Lyall, Robin [Lyall, Robin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugend
ISBN: 9783401504797
Google: kYOpoAEACAAJ
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2014-07-14T22:00:00+00:00


11

Helen und Tiger waren ganz gerührt, als sie Rachels liebevoll verschnürte Päckchen öffneten, und drückten ihr links und rechts Küsschen auf die Wangen. Das Essen schmeckte hervorragend, es war genau richtig gewürzt, nicht zu scharf und nicht zu lasch, und Rachel liebte vegetarische Currys ohnehin.

»Hast du die Minzsoße selber gemacht?«, wollte Kathy wissen und kam ihr damit knapp zuvor.

»Yepp«, nickte Tiger stolz. »Haben mir meine Nachbarn beigebracht. Die hatten ein indisches Restaurant in St. Ives.«

»Fantastisch«, mümmelte auch Bruce und wischte mit seinem Fladenbrot noch die letzten Reste vom Teller. »Ist noch was da?«

»Leider alle.«

»Aber es gibt Nachtisch!«, versprach Helen und eilte in die Küche.

»Kann ich euch was helfen?«, fragte Rachel und schob die Teller zusammen.

»Lass mal überlegen …« Tiger sah sich um. »Hier nimm doch mal die Kardamomkapseln und knack sie auf. Die Samen kannst du dann im Mörser zerstoßen.« Rachel betrachtete skeptisch die grünen Hülsen, die sie ihr über den Tresen schob, und die dazugehörige Waffe – der Marmorstößel lag schwer in ihrer Hand.

»So was hab ich aber noch nie bei dir gesehen.«

Helen kicherte anzüglich und zwinkerte Tiger zu.

»Den bewahre ich normalerweise auch ganz hinten in der Nachttischschublade auf … für einsame Nächte.«

Rachel ließ den Mörser prompt laut scheppernd fallen und die Mädchen lachten sie aus.

»Lass dir nichts einreden«, tröstete Tiger mit Lachtränen in den Augen, während sie Safranfäden in ein Schnapsglas mit Milch tunkte. »Das ist ein reines Kücheninstrument, nur zum Zerstoßen von Kräutern und Gewürzen gedacht. Obwohl ich Helen ja so einiges zutraue.«

»Ich auch!«, unkte Rachel und begann folgsam, auf den schwarzen Samenkörnern im Mörser herumzuklopfen und sie zu zermahlen.

Während Helen abgetropften Joghurt aus einem Kaffeefilter in eine Schüssel kippte, zerteilte Tiger mit geschickten Händen eine Mango und pürierte sie. Dazu kamen neben dem Joghurt noch angeröstete Pistazienkerne, die ebenfalls Rachels Mörserkünsten anvertraut wurden, und Puderzucker. Tiger verteilte die Mischung in Portionsgläser und legte vorsichtig ein paar der eingeweichten Safranfäden darüber.

»Et voilà:Amrakhand«, strahlte sie schließlich, als sie das Ganze gemeinsam mit ein paar Mangospalten garniert hatten.

»Wow!« Rachel schleckte sich einen Finger ab. »Lecker! Grayson verpasst was!«

»Tu ich nicht!«, hörte sie wie aufs Stichwort direkt hinter sich eine vertraute Stimme. Dann spürte sie auch schon den Griff sanfter Hände um ihre Taille, gefolgt von einem gehauchten Kuss in ihren Nacken.

»Was gibt’s denn hier Süßes, außer dem, was ich schon gefunden habe?«

»Hier, probier mal!« Rachel wischte forsch mit ihrem Finger die Schüssel aus und steckte ihn Grayson in den Mund. Die Art, wie er daran saugte, ließ sie für einen Moment die Zuschauerinnen vergessen, die sich in ihrem Augenwinkel heimlich anrempelten. Rachel drehte sich weg.

»Ich nehm dann mal das Tablett«, verkündete sie und machte sich damit schnell auf den Weg zurück ins Wohnzimmer, wo der Nachtisch mit Jubel begrüßt wurde.

Grayson und die anderen kamen hinterher. Ein zusätzlicher Stuhl stand bereits neben Rachels Platz, und nachdem sie alle genüsslich schweigend den exotischen Joghurt ausgelöffelt hatten, begann das Kreuzverhör.

»Na, wie war’s bei eurer … Besprechung?«, frotzelte Helen und zwinkerte Grayson zu. Rachel trat sie unter dem Tisch, aber Helen ignorierte das.



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