Bedenke, was du tust by George Elizabeth

Bedenke, was du tust by George Elizabeth

Autor:George, Elizabeth [George, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-10-18T16:00:00+00:00


FULHAM

LONDON

Die ältere Frau sagte: »Das war ganz schön knapp, Liebes, aber jetzt bist du über den Berg.« Ihre Stimme klang warmherzig. Es lag eine Herzenswärme in ihr, die vermuten ließ, dass Rory die Frau kannte, das Problem jedoch war, dass sie keine Ahnung hatte, wer diese Person war. Rory wusste auch nicht, wo sie war und warum. Es gab ein Wort dafür – für diesen Ort, wo sie in einem Bett lag, mit dünnen Schläuchen in der Nase, die ihr wahrscheinlich Sauerstoff zuführten, und einer Klammer am Zeigefinger, mit einem Kabel, das zu einem piependen Monitor neben ihrem Bett führte –, aber sie kam einfach nicht auf das Wort.

Die Frau beugte sich über sie und strich ihr mit zitternden Händen die Haare aus der Stirn. Hatte die Frau vielleicht eine Schüttellähmung?, fragte sich Rory. Hatte sie Angst? Oder Parkinson? »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Als die Polizei kam … Wir dachten zuerst, die Nachbarn hätten sich wegen der Musik bei uns beschwert, vielleicht wegen der afrikanischen Trommeln. Aber die haben uns gesagt, dass du im Krankenhaus liegst, und dann …«

Das war das Wort, dachte Rory. Krankenhaus. Sie lag im Krankenhaus. Es fühlte sich so an, als würde ein schweres Gewicht auf ihrem Brustkorb liegen, ihr Hals war so trocken, dass ihr das Schlucken schwerfiel, und sie konnte nur verschwommen sehen. Ob man sie deshalb hierhergebracht hatte?

»Hier, Rory.« Eine zweite Frau tauchte in Rorys Blickfeld auf. Sie war jünger, vielleicht Mitte vierzig. Sie hielt einen Plastikbecher mit Deckel in der Hand, in dem ein Strohhalm steckte. Sie hielt Rory den Strohhalm an die Lippen, die trocken und rissig waren und schmerzten. »Trink einen Schluck Wasser«, sagte die junge Frau. »Du musst immer noch halb am Verdursten sein.«

Immer noch bedeutete wahrscheinlich, dass sie schon einmal bei Bewusstsein gewesen war, nur dass sie keine Erinnerung daran hatte. Sie konnte sich eigentlich an gar nichts erinnern, was passiert war, nachdem sie aus Shaftesbury zurückgekehrt war und vor dem Schlafengehen noch einen kurzen Spaziergang mit Arlo …

Arlo! Wenn sie im Krankenhaus lag, wo war dann Arlo?

Vergeblich versuchte sie, sich aufzusetzen. »Arlo!«, krächzte sie und wollte die dünne Decke zurückschlagen.

»Rory, nicht!«, sagte die ältere Frau. »Sie will ihren Hund, Heather. Wir müssen rausfinden, was mit dem Hund passiert ist.«

Heather. Rory hatte eine Schwester namens Heather. Das musste die jüngere Frau sein. Was bedeutete, dass die ältere Frau … »Mum«, sagte sie. »Mum. Arlo.«

Eine dritte Frau betrat das Zimmer. Der Kleidung nach zu urteilen eine Krankenschwester. Heather sagte zu ihr: »Sie möchte ihren Hund. Wissen Sie etwas über den Hund?«

»Hunde sind hier drin nicht erlaubt«, erwiderte die Schwester streng. Dann sagte sie zu Rory: »Miss Statham, Sie müssen sich beruhigen. Sie sind sehr krank, und es geht nicht, dass Sie …«

»Ich weiß, dass hier normalerweise keine Hunde erlaubt sind«, sagte Heather. »Aber es handelt sich um einen Assistenzhund. Sie hat Papiere, die ihn als solchen ausweisen. Er ist … Mum, kannst du dich erinnern, was für eine Rasse er ist? Kubaner?«

»Havaneser«, murmelte Rory.

»Was sagt sie?«, wollte die Schwester wissen.



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