Beat by Jefferey

Beat by Jefferey

Autor:Jefferey
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


15

»Miss Rune?«

Sie drehte sich um und blieb in der Tür zu Washington Square Video stehen.

Rune schaute jedoch nicht den Mann an, der sie angehalten hatte. Es waren die Marke und der Ausweis, die ihre Aufmerksamkeit fesselten. Er war ein US-Marshal.

Nett, dachte sie, bevor sie bedachte, daß sie eigentlich nervös hätte sein müssen.

»Mein Name ist Dixon.«

Er sah exakt so aus wie der Mann, den ein Regisseur für die Rolle eines Bundesbeamten ausgesucht hätte. Groß und kantig. Er hatte einen leichten Queens-Akzent. Sie dachte an Detective Virgil Manelli und daran, daß er einen Anzug getragen hatte. Der Typ hier trug Jeans und Sportschuhe und eine schwarze Bomberjacke, Freizeitklamotten, die sagten: Ich komme aus den Randbezirken. In so einem Outfit würde er nicht ins Area, ihren Lieblings-Feierabendclub, reinkommen. Kurz geschnittene braune Haare. Er sah aus wie ein Monteur.

»Nur Rune. Ohne Miss«

Er steckte seine Marke ein, und sie erhaschte einen Blick auf eine riesige Kanone, die er an der Hüfte trug.

Wahnsinn… Das ist ja eine Schwarzenegger-Kanone, dachte sie. Mann, die würde einen Truck durchlöchern.

Dann fiel ihr wieder ein, daß sie eigentlich nervös hätte sein müssen.

Er zwinkerte und zeigte ein schwaches Lächeln. »Sie erinnern sich nicht an mich.«

Sie schüttelte den Kopf. Ließ die Tür zufallen. »Wir haben uns kürzlich gesehen – in der Wohnung an der Tenth Street. Ich war Mitglied der Mordkommission.«

»In Mr. Kellys Wohnung?«

»Genau.«

Sie nickte. Dachte an diesen schrecklichen Morgen zurück. Aber sie erinnerte sich an nichts außer an Manellis eng zusammenstehende Augen. Den zerschossenen Fernseher. Mr. Kellys Gesicht. Das Blut auf seiner Brust.

Dixon schaute in ein Notizbuch und steckte es wieder in die Tasche. »Hatten Sie in letzter Zeit Kontakt mit Susan Edelman?«

»Susan… Ach, die andere Zeugin.« Die Yuppie-Frau mit dem Designer-Joggingoutfit. »Ich hab sie gestern angerufen, vorgestern. Sie war noch im Krankenhaus.«

»Ich verstehe. Darf ich fragen, weshalb Sie sie angerufen haben?«

Weil jemand den Mörder finden muß und die Cops sich einen Scheiß darum scheren. Zu Dixon sagte sie jedoch: »Nur um zu hören, wie’s ihr geht. Warum?«

Dixon schwieg einen Augenblick. Ihr gefiel nicht, wie er sie musterte. Sie abschätzte. »Miss Edelman wurde vor einer Stunde getötet.«

»Was?« keuchte sie. »Nein!«

»Ich fürchte, doch.«

»Was ist passiert?«

»Sie kam an einer Baustelle vorbei«, fuhr Dixon fort. »Ein Gerüst ist zusammengebrochen. Es könnte natürlich ein Unfall gewesen sein, aber das glauben wir nicht.«

»Oh, nein…«

»Wurden Sie von irgend jemandem bedroht? Oder ist Ihnen seit dem Mord auf der Tenth Street irgend etwas Verdächtiges aufgefallen?«

»Nein.« Voller Unbehagen sah sie einen Augenblick zu Boden, dann wieder zurück zu dem Marshal.

Dixon studierte ihr Gesicht sorgfältig. Seine Miene verriet nichts. »Zu Ihrer Sicherheit, zur Sicherheit einer ganzen Reihe von Menschen, muß ich wissen, was Sie mit dieser ganzen Angelegenheit zu tun haben.«

»Ich habe nichts…«

»Die Sache ist sehr ernst, Miss. Zuerst mag es vielleicht wie ein Spiel ausgesehen haben. Aber das ist es nicht. Also, ich könnte Sie in Sicherheitsgewahrsam nehmen lassen, und wir klären das später… Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß Sie Lust haben, eine Woche in der Frauenstrafanstalt zu verbringen. Also, was haben Sie mir zu sagen?«

Etwas in seiner Stimme klang, als sei er ehrlich besorgt.



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