Bauprojekt: Liebe: Lea & Philip (German Edition) by Paula Herzbluth

Autor:Paula Herzbluth [Herzbluth, Paula]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-02-17T23:00:00+00:00

Geräusche dringen in mein Bewusstsein und ich tauche mit süßen Erinnerungen in die Wirklichkeit ein. Ich atme ein, dann noch einmal. Tiefer. Dieser Duft lenkt meine Gedanken auf erotische Bilder hinter meiner Netzhaut. Ich reiße meine Augen auf, als mein Verstand versteht, dass ich immer noch in Philips Bett liege. Ich setze mich langsam auf, bin mir meines nackten Körpers sehr bewusst, weshalb ich umgehend die Bettdecke bis unter mein Kinn ziehe. Durch die offene Wohnung kann ich Philip in der Küche werkeln sehen. Er steht ganz entspannt in lockeren, auf den Hüften sitzenden, Hosen in der Küche. Dieser Anblick und sein Duft, der so nah unter meiner Nase schwebt, lässt mich genießerisch die Augen schließen. Ich drücke mir mit den Händen die Decke direkt auf die Nase und inhaliere diesen unglaublichen Duft. Ein Kribbeln geht durch meinen Körper, Bilder der letzten Nacht steigen wieder vor meinem inneren Auge auf.

Ein Räuspern.

Ich reiße ertappt meine Augen auf und blicke direkt in den belustigten Blick von Philip. Dabei steigt mir eine verdächtige Röte ins Gesicht.

»Bist du schon lange wach?« Er blickt mich weiter lächelnd an.

»Bei dem Lärm geht das ja wohl nicht anders!« Ich lache beschämt auf, lasse mich zurück auf die Matratze fallen und ziehe gleichzeitig die Decke über meinen Kopf. Die Matratze gibt unter Philips Gewicht nach. Er drückt mich mit seinem Gewicht nach unten und ich kann mich nicht regen. Plötzlich fängt er an, mich durchzukitzeln und ich schreie überrascht und doch lachend auf. Meine wilden Befreiungsversuche bleiben natürlich ohne Resultate, da Philip keine Gnade kennt. Wir lachen und er lässt erst von mir ab, als ich ihn bereits anbettele, von mir abzulassen.

Durch die Kitzel-Attacke ist die Decke von meinem Kopf verschwunden. Philip liegt immer noch auf mir, wir blicken uns in die Augen und er kommt langsam mit seinem Gesicht näher. Er flüstert: »Guten Morgen, Kleines!« Eine ungewohnte und doch willkommene Wärme breitet sich bei seinem Kosenamen wieder in mir aus, bevor sich seine Lippen auf meine legen. Ich schließe wieder meine Augen, genieße den Moment der Nähe. Er löst sich viel zu schnell von mir und erhebt sich mit den Worten: »Warte hier, ich habe Frühstück vorbereitet.«

Philip geht zurück in die Küche. Ich höre, wie die Kaffeemaschine die Bohnen mahlt und kurze Zeit später ist er mit einem voll beladenen Tablett wieder bei mir. Er stellt es auf seinen Nachttisch und setzt sich neben mich aufs Bett. Wir lehnen am Kopfende und ich versuche krampfhaft, die Decke mit meinen Armen zu fixieren.

Ich lächle ihn an und sage unbedacht: »Daran könnte ich mich gewöhnen!«

Er schaut mich an, fixiert mich mit seinem Blick, bringt sein Gesicht vor meins und raunt: »Das würde ich an deiner Stelle besser nicht tun!«

Ich senke wieder einmal gedemütigt meinen Blick, begutachte die Bettdecke, verfluche innerlich meine Nacktheit. Meine Worte haben so viel von meinen Gefühlen preisgegeben und dann klatscht er mir diese Abfuhr so völlig ungeschont ins Gesicht. Ich schlucke noch einmal die Peinlichkeit herunter, als ich mich bereits innerlich damit anfreunde, dass ich mich nun völlig nackt von seinem Bett erheben und meine Klamotten zusammensuchen muss.

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