Battle of Princes - Kampf um den Thron by Somper Justin

Battle of Princes - Kampf um den Thron by Somper Justin

Autor:Somper, Justin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2014-10-10T04:00:00+00:00


Kapitel 24

In den Gemächern des Prinzen

Palast

Jared saß auf dem Stuhl an seinem Schreibtisch und barg den Kopf in den Händen. Büschel dunklen Haares lugten zwischen seinen langen Fingern hervor. Er hatte eine Ewigkeit so dagesessen, so reglos wie die Marmorbüsten seiner Vorfahren im Skulpturengarten.

Logan hatte vor längerer Zeit den Versuch aufgegeben, ihn in ein Gespräch zu verwickeln; das einzige Geräusch im Raum war das gedämpfte Trommeln des hartnäckigen Regens auf die Bleiglasfenster. Es war eine abscheuliche Nacht und in der Tat eine, in der man dankbar sein konnte, sich innerhalb der Palastmauern und nah bei einem brennenden Kaminfeuer zu befinden.

Jared dachte an das zurück, was Asta ihm über die Jagdexpedition seines Bruders erzählt hatte. Axel war dabei gewesen. Axel hätte an die Wunde gelangen können. Jared schauderte. Woher sollte er wissen, ob Axel Blaxland, sein Cousin, der Mann, den er selbst – gegen jede Vernunft – zum Edling gemacht hatte, nicht der wahre Attentäter war? Wenn ja, war es kein Wunder, dass er sich beeilt hatte, dem Gefangenen schnelle »Gerechtigkeit« zuteilwerden zu lassen. Michael Reeves war vielleicht nur ein Sündenbock gewesen.

Jareds rechter Ellbogen berührte ein unangetastetes Essenstablett, das aus den Küchen hochgeschickt worden war. Etwas, worum Logan vor mehr als einer Stunde gebeten hatte. Das Brot war in Stücke gerissen worden, Bröckchen davon zu winzigen Teigbällchen zusammengerollt, dank einem Anfall nervöser Unruhe. Die fleischhaltige Suppe war unberührt geblieben und auf ihrer kalten Oberfläche erstarrte jetzt eine unappetitliche Fettschicht. Sie erinnerte Logan an das Wintereis, das während der kommenden Monate auf ähnliche Weise den Fjord bedecken würde.

Logan ging um den breiten Eichenschreibtisch herum, schob sich an Jared vorbei und trat an das Bleiglasfenster hinter ihm. Der Dichter verweilte dort einen Moment lang, beobachtete den strömenden Regen und spürte die Kälte, die durch das geschlossene Glas drang, dann streckte er die Hände aus und zog die schweren Vorhänge zu, um die Dunkelheit, die Kälte und die Feuchtigkeit auszusperren. Als er sich wieder umdrehte, sah Logan, dass der Prinz immer noch keinen Muskel bewegt hatte.

Sanft drückte er Jareds Schulter. Es war nur eine kleine Geste, aber sie schien den Prinzen ins Leben zurückzuholen.

»Beantwortet mir nur eine Frage, Logan. Bin ich Prinz von ganz Archenfield oder bin ich es nicht?« Jared nahm die Hände vom Gesicht und sah Logan mit bekümmerten, rot geränderten Augen an.

»Ja«, antwortete Logan. »Natürlich seid Ihr der Prinz. Das ist eine seltsame Frage, wenn ich das so sagen darf.«

»Nein, ist es nicht«, widersprach Jared. »Denn wenn ich hier wahrhaft Prinz bin, wie kommt es dann, dass mein Cousin, der Hauptmann der Wachen, das Recht hat, ohne meinen Befehl zu handeln?«

Logan neigte den Kopf nach vorn und sah den Prinzen an. »Könnt Ihr Euch genauer ausdrücken?«

Jared nickte, sein Ärger leicht wahrnehmbar in der starren Haltung seines Kinns, noch bevor er sprach. »Wie kommt es, dass ich heute Nachmittag von meinem Spaziergang zurückkehre, um festzustellen, dass Axel Michaels Hinrichtung bereits durchgeführt hat?«

»Der Küchenjunge?«

»Der Aufwärter. Und er hatte einen Namen.«

»Ja, das ist richtig«, räumte der Dichter gelassen ein. »Aber Ihr habt gewusst, dass er hingerichtet werden sollte.



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