Barracuda 945 - Gefährlicher Einsatz by Patrick Robinson

Barracuda 945 - Gefährlicher Einsatz by Patrick Robinson

Autor:Patrick Robinson
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-01T15:06:33+00:00


KAPITEL ACHT

Anfang November 2007 heiratete Shakira Sabah im Alter von siebenundzwanzig Jahren den ehemaligen Major Raymond Kerman nach dem moslemischen Ritus. Die Trauung wurde in ihrem Haus in Damaskus an der Sharia Bab Touma von einem einheimischen Justizbeamten vollzogen. Da der Bräutigam keine Familie und noch nicht einmal Verwandte hatte, verzichteten sie auf die fünftägigen Feierlichkeiten und auf die nach der moslemischen Tradition obligatorischen Gaben. Allerdings erhielten sie in der nahen und wunderschönen Moschee Sheik Farrag den persönlichen Segen des Imams.

Bei der Hochzeitszeremonie, an der nur sechs Leute teilnahmen, trug Shakira ein einfaches, langes, weißes Kleid sowie die traditionelle Kopfbedeckung und den Schleier, was ihr noch mehr das Aussehen einer Göttin verlieh. Der Bräutigam, mit einem dunkelgrauen Anzug westlichen Schnitts bekleidet, versprach, für sie ihr ganzes Leben lang zu sorgen. Bereits zuvor hatte er 100.000 US-Dollar, das moslemische Mehmet, auf ihr Privatkonto eingezahlt.

In diesem lebenslangen Versprechen schien sich auch der alte islamische Glaubenssatz widerzuspiegeln, dass die Frau außerhalb des häuslichen Bereichs gegenüber dem Mann eine eher dienende Rolle einzunehmen habe. General Rashud hielt diese Vorstellung eigentlich für ganz vernünftig, bedachte man die Neigung seiner Frau, den eigenen Willen durchzusetzen – ganz zu schweigen von ihrem Faible, die Panzerfahrzeuge jener in die Luft zu sprengen, die ihr nicht genehm waren.

Im Lauf der kühlen, feuchten Januartage allerdings standen die Neuverheirateten kurz vor ihrem ersten großen Ehekrach. Ohne lange um den heißen Brei herumzureden, forderte Shakira, an der Barracuda-Mission, die zur Ostseite des Pazifiks führen sollte, teilnehmen zu dürfen. Nicht, wie Ravi ursprünglich gemeint hatte, in einer vorbereitenden, landgestützten Funktion, sondern als aktives Mitglied an Bord des U-Boots.

An einem verregneten Freitagabend, als es draußen bereits dunkel wurde, kamen sie zum dritten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden auf das Thema zu sprechen.

»Mit sechzig Männern unter Wasser eingeschlossen zu sein, als einzige Frau der Mannschaft – das kannst du doch nicht wollen«, sagte Ravi lächelnd, aber reserviert.

»Doch, das will ich«, sagte Shakira weder lächelnd noch einlenkend.

»Darf ich dich daran erinnern, dass noch nie eine Frau an Bord eines U-Boots gedient hat, bei keiner Kriegsmarine der Welt? Es ist zu eng, zu klaustrophobisch und sicherlich kein Ort für eine Frau.«

»Doch, das ist es«, sagte Shakira. »Bei der Arbeit besteht zwischen dir und mir kein Unterschied. O ja, ich weiß, die arabische Welt hält dich für eine Art Kriegsgott… Natürlich, in dieser Liga spiele ich nicht mit – aber so gut wie die meisten anderen deiner Soldaten bin ich auch, das musst du doch zugeben.«

Sie sah ihn eindringlich an. Ravi kannte diesen Blick nur allzu gut. Seine Frau hegte nicht die geringste Absicht, sich von ihrer fixen Idee abbringen zu lassen. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als an ihre Vernunft zu appellieren.

»Schau«, sagte er. »Die Kriegsmarine von Großbritannien und die der Vereinigten Staaten haben große Anstrengungen unternommen, um Frauen aufzunehmen. Frauen wurden rekrutiert und durften auf Kriegsschiffen dienen. Aber oft genug haben sie sich lediglich als eine einzige Plage erwiesen. Männliche Besatzungsmitglieder haben sich in sie verliebt, sie haben versucht, ihnen in abgestellten Hubschraubern an die Wäsche zu gehen und weiß der Himmel was noch.



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