Bad Romeo & Broken Juliet Wohin DU auch gehst. Roman by Lisa Rayven

Bad Romeo & Broken Juliet Wohin DU auch gehst. Roman by Lisa Rayven

Autor:Lisa Rayven [Rayven, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783104034683
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-06-07T16:00:00+00:00


12

Neue Rollen

2013 – September

New York City

Als Holt und ich zu unserem Tisch zurückkommen, spielt eine Jazz-Combo in der Ecke. Der schmerzvolle Klang des Saxophons wabert zu uns herüber, dazu setzt eine Sängerin mit rauchiger Stimme zur ersten Strophe von Nature Boy an.

»There was a boy … a very strange romantic boy …«

Ich blende die Musik aus. Mein Bedarf an emotionalem Input ist für diesen Abend gedeckt.

Holt schaut mich komisch an, vermutlich wird er mir gleich etwas Unangenehmes sagen.

»Tanz mit mir«, sagt er ruhig.

Es ist keine Frage.

»Äh … wieso?«

Er lächelt und schaut zu den Pärchen auf der Tanzfläche, ehe er sich wieder zu mir umdreht.

»Weil ich dir etwas sagen möchte. Und dieser blöde Tisch zwischen uns ist doof.« Er nimmt einen Schluck Wein und senkt den Blick. »Ich will dir nah sein.«

Schon beim Gedanken daran werde ich wütend. Nicht, weil ich nicht mit ihm tanzen will, sondern weil der Wunsch nach Nähe schon fast weh tut. Ich nippe an meinem Weinglas. Und gleich noch mal. Es hilft nichts. Es gibt nicht genug Wein auf der Welt.

Wie in Zeitlupe steht er auf und geht um den Tisch herum.

»Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten«, meine ich schwach.

Er streckt mir die Hand entgegen. »Bitte, Cassie.«

Ich schaue seine Hand an. Seine perfekte, warme Ethan-Hand. Dann hebe ich den Blick zu seinem Gesicht. In seinen Augen liegt so viel Hoffnung, dass es mir unmöglich ist, nein zu sagen.

Ich drücke meine Handfläche gegen seine, und unsere Finger legen sich ineinander. Sie passen perfekt zusammen. Langsam führt er mich zur Tanzfläche und zieht mich in seinen Arm. Ich seufze gegen meinen Willen.

»Erinnerst du dich an das erste Mal, als wir zusammen getanzt haben?«, flüstert er in mein Ohr.

»Nein«, antworte ich, nur damit er mir seine Version erzählt.

»Es war der Abend, an dem wir diese Werbung für den Supper Club an der West 46th Street gedreht haben, weißt du noch? Du, ich, Lucas und Zoe waren gecastet worden. Wir sollten alle möglichst jung, hip und verliebt aussehen.«

»Stimmt, mein Partner war Lucas, und du solltest mit der Schlampen-Barbie tanzen. Sie hing dir so was von an der Backe, das war echt nicht mehr schön.«

»Du warst mega eifersüchtig an dem Abend.«

»Ach ja? Und das sagt der Typ, der den ganzen Abend so ausgesehen hat, als wollte er Lucas den Arm abreißen.«

»Er hat deinen Arsch angefasst.«

»Aber er war doch dein Freund.«

Er senkt den Blick. »Damals war unsere Freundschaft echt in Gefahr.«

»Du wolltest ihm eine reinschlagen.«

Er hält kurz inne. »Ich bin nicht stolz darauf, wie ich mich an dem Abend verhalten habe. Ich war ein unsicheres, eifersüchtiges Arschloch.«

Ich erinnere mich gut an seine Eifersucht. Anfangs fand ich es noch sexy, dass er so besitzergreifend war. Am Ende war es der letzte Tropfen, der unser Fass zum Überlaufen gebracht hat.

»An jenem Abend«, fährt er fort, »wollte ich, dass alles anders ist. Ich wollte anders sein.« Er schwingt mich herum und zieht mich wieder an sich ran. Seine starken Arme legen sich um meine Taille.

»Also, hast du uns aufgegeben.«

Er verstärkt den Griff. »Ich dachte, ich müsste das Krebsgeschwür aus deinem Leben entfernen, zu dem ich geworden war.



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