Bad Earth 42: Der letzte Ganf by Bahl Luc

Bad Earth 42: Der letzte Ganf by Bahl Luc

Autor:Bahl, Luc [Bahl, Luc]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Er war verärgert. Obwohl der Begriff der Verärgerung dem Unbekannten Beobachter kaum angemessen war. Dennoch, wenn er sich herablassen würde, solche begrifflichen Kategorien auf sich selbst anzuwenden, dann kam Ärger seinem Zustand schon sehr nahe. Nicht genug, dass er die Spur des großen Wesens verloren hatte, als dieses von einem Moment zum nächsten in einem abgeschirmten, unterirdischen Bereich verschwunden war. Jetzt waren auch die beiden anderen niederen Lebensformen in eines der alten Gebäude eingedrungen, wo er sie nicht vollständig überwachen konnte.

Dabei hatte eins dieser kleinen Wesen deutliche Signale abgestrahlt. Signale, die völlig untypisch für diese primitive Lebensform waren. Aber noch wichtiger war, dass diese Signale zwischen dem kleinen geflügelten Wesen und einem bestimmten Ort eine Art Verbindung aufgebaut hatten.

Dieser Ort war offenbar auch das Ziel des großen Wesens, denn auch von ihm hatten sich Emissionen in diese Richtung feststellen lassen. Jedenfalls solange er den Weg dieses Wesens verfolgen konnte.

Der Unbekannte Beobachter machte sich keine überflüssigen Gedanken über die Kleinen, er stellte nur die Anomalie fest. Viel mehr arbeitete es in ihm, was es mit dem großen Einzelwesen auf sich hatte. Das war nicht nur eine Anomalie, sondern sogar ein Anachronismus.

Geduld war eine der größten Stärken des Unbekannten Beobachters. Und diese Geduld wurde nun belohnt.

Ebenso wenig wie der Begriff des Ärgers strenggenommen für eine genaue Zustandbeschreibung des Unbekannten Beobachters taugte, so wenig war ihm ein Wort wie Glück angemessen. Andere würden sagen, sie hätten Glück gehabt, als eines der beiden Wesen für einen Augenblick wieder außerhalb des Gebäudes auftauchte. Für den Unbekannten Beobachter war es nur das schlüssige Resultat der Geduld. Das Beobachtungsobjekt tauchte gerade lange genug wieder im Freien auf, um eine Maßnahme zu ergreifen, die er schon längst hätte durchführen müssen.

Er musste ein kleines Opfer bringen. Ein Faden, so dünn, dass er mit bloßem Auge kaum noch sichtbar war, schoss mit ungeheurer Geschwindigkeit aus der Region der Stratosphäre auf das kleine Wesen herab, das sich gerade aus der Öffnung des Gebäudes beugte. Da hatte er ihn schon!

Ab sofort war dieses Exemplar der geflügelten Lebensform markiert. Bei dem großen Wesen hätte der Unbekannte Beobachter diese rüde Form der Annäherung niemals gewagt, außer er hätte es sofort mit seiner Allgewaltigkeit konfrontieren wollen.

Doch solch eine Begegnung bedeutete immer den Tod für das verfolgte Wesen, und so weit war er noch nicht. Dazu musste er erst noch mehr erfahren. Bei dem kleinen war es anders. Es verfügte beileibe nicht über die sensorischen Fähigkeiten, wie das große Einzelwesen. Das kleine Subjekt hatte mit Sicherheit nicht das Geringste bemerkt.

Auch der Begriff der inneren Zufriedenheit war für den Unbekannten Beobachter völlig untauglich. Aber das kleine Opfer hatte sich gelohnt, eines seiner zahllosen Augen war ab sofort direkt dabei. Da das Denken und Handeln des Unbekannten Beobachters außerhalb jeder herkömmlichen Kategorie angesiedelt war, konnte natürlich die Beschreibung innerer Zufriedenheit nicht stimmen, aber diese unzulänglichen Begriffe kamen seinem gegenwärtigen Zustand trotzdem recht nahe …



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