Back to Paradise (German Edition) by Elkeles Simone

Back to Paradise (German Edition) by Elkeles Simone

Autor:Elkeles, Simone [Elkeles, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2013-01-13T23:00:00+00:00


19 Caleb

»Ich kann das nicht«, sage ich noch einmal zu Damon. Scheiße, meine Knie zittern ununterbrochen, seit er losgefahren ist.

Damon tätschelt meinen Rücken, als sei er ein Freund von mir, der zu mir hält, egal was kommt. »Doch, du kannst. Vertrau mir.«

Ihm vertrauen? Wann habe ich das letzte Mal jemandem vertraut, ohne dass es nach hinten losging? »Was immer, Mann.«

»Hör zu, Caleb, du bist stärker, als du glaubst. Diese Jungs brauchen Vorbilder.«

Ich wische mir den Schweiß von der Stirn. »Jetzt machen Sie mal halblang. Ich bin kein Vorbild und ich möchte auch keines sein. Was soll ich diesen Jungs erzählen? Dass ich wegen etwas im Gefängnis war, das ich nicht getan habe?«

»Es ist deine Entscheidung, was du ihnen erzählst.«

Ich hebe den Blick zu dem Backsteingebäude, in dem ich beinah ein Jahr lang gelebt habe. Ich musste um sechs Uhr dreißig aufstehen und vor aller Augen duschen, ich war gezwungen zu essen, wenn sie es befahlen, und wenn ich während des Knastunterrichts auf die Toilette musste, wurde ich ins Bad eskortiert, damit ich kacken konnte. Es war erbärmlich.

Genau wie damals sieht es nicht so aus, als hätte ich eine Wahl. Ich folge Yates und den anderen Re-Start-Typen in den männlichen Flügel, werfe aber noch einen Blick über die Schulter und sehe Ms Bushnell die Mädchen in den anderen Flügel führen. Maggie humpelt hinter ihr her. Sehr bald wird sie mit eigenen Augen zu sehen bekommen, wie ich ein Jahr lang gelebt habe. Ich wünschte, ich könnte sie davon abhalten, das Gebäude zu betreten.

Als ich im DOC saß, sind sich die Mädchen und die Jungen nie begegnet. Wir hatten ein paar Stunden Unterricht pro Tag, gingen zur Gruppentherapie, bekamen Aufgaben zugeteilt, gingen für eine Stunde raus, aßen drei Mahlzeiten und hatten den Rest des Tages zum Chillen in unseren Zellen. Wir wurden ermutigt, viel zu lesen oder zu lernen, um uns die Zeit zu vertreiben, aber viele der Jungs hassten das Lesen oder konnten es mehr schlecht als recht.

Im Warteraum der Zugangsabteilung zittern meine Hände ein bisschen, daher stecke ich sie in die Hosentaschen, während ich dastehe und den Blick über die Wachleute, die Überwachungskameras und die sicher verschlossenen Türen schweifen lasse. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Arrestzellen, in die man gesperrt wird, ehe sie einen registrieren. Üble Erinnerungen stürmen auf mich ein.

Nachdem man hier als Straftäter registriert wurde, konfiszieren sie jedes einzelne Kleidungsstück und alle persönlichen Besitztümer und halten sie unter Verschluss, bis man entlassen wird. Als Nächstes steht die Leibesvisitation an – und glaubt mir, der Wachmann, der sie durchführt, sorgt ganz sicher dafür, dass man in keiner Körperöffnung etwas hineinschmuggelt.

Yates hält uns einen Eimer aus durchsichtigem Plastik hin. »Leert alle eure Taschen. Und zwar vollständig, ob es sich um Kulis, Bleistifte, Münzen, Portemonnaies oder einen Fetzen Papier handelt.«

Wir folgen alle seiner Anweisung, dann werden wir durch einige abgeschlossene Türen und Flure geführt. Wir erreichen den Raum, in dem die Insassen am Besuchstag ihre Familien und Freunde treffen.

»Wir haben beschlossen, euch in Paare einzuteilen«, sagt Yates. »Jeder von euch wird einen unserer Bewohner unter vier Augen sprechen.



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