Baccara 1983 - Der Reiz der Versuchung by Maureen Child

Baccara 1983 - Der Reiz der Versuchung by Maureen Child

Autor:Maureen Child [Child, Maureen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Erotica
ISBN: 9783733723798
Google: MRcnDwAAQBAJ
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-06-27T09:21:52.768000+00:00


7. KAPITEL

„Ja?“

Reeds ungeduldiger Ton hätte Lilah beinahe dazu gebracht, es sich anders zu überlegen. Nur weil sie sich noch deutlich an den Ausdruck seiner Augen während Savannahs Besuch erinnerte, hielt sie an ihrem Entschluss fest. Reed sollte nicht einsam und unglücklich in seinem Zimmer sitzen und über Springs Tod nachdenken.

Entschlossen öffnete Lilah die Tür. „Arbeiten Sie?“ Sie hatte sofort gesehen, dass er das nicht tat. Es war dunkel im Zimmer. Die einzige Lichtquelle war das flackernde Kaminfeuer.

Reed saß vor dem offenen Kamin und starrte in die Flammen. Schatten tanzten über seinen Körper, über die Wände des Zimmers und über die Decke. Neben ihm auf einem Beistelltischchen stand ein Glas mit Whiskey. Zumindest nahm Lilah an, dass es sich bei der goldenen Flüssigkeit um Whiskey handelte.

Sie wunderte sich, dass Reeds stets so ordentlich frisiertes Haar völlig zerzaust war. Hatte er sich vor Kummer die Haare gerauft?

Er trug ein kurzärmeliges schwarzes T-Shirt und abgetragene Jeans. Aber er wirkte genauso sexy wie in einem seiner eleganten Anzüge. Dazu trugen auch seine nackten Füße bei.

Früher habe ich nackte Füße nie anziehend oder gar erregend gefunden, dachte Lilah.

„Ich bin froh, dass ich Sie nicht bei der Arbeit störe“, sagte sie.

Er wandte sich zu ihr um und musterte sie stirnrunzelnd. „Wie kommen Sie darauf, dass Sie nicht stören?“

Sie zuckte die Schultern. „Zumindest arbeiten Sie nicht. Wer mit einem Drink neben sich ins Feuer starrt, der grübelt.“

„Ich grüble nicht, ich denke nach.“

„Worüber?“

Die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer – was Lilah zu ihrem eigenen Erstaunen irgendwie süß fand. Es ließ ihn so … verletzlich wirken.

„Sie sind reichlich neugierig“, meinte er vorwurfsvoll.

„Wer nicht neugierig ist, erfährt nie etwas.“ Sie trat zu ihm, griff nach dem Glas auf dem Tischchen und nahm einen tiefen Schluck. Wie Feuer brannte sich der Alkohol einen Weg zu ihrem Magen.

„Oh bitte!“ Reed machte eine einladende Handbewegung. „Bedienen Sie sich.“

„Danke. Aber mehr möchte ich nicht. Ein Schluck genügt vollkommen. Wie ertragen Sie es, ein ganzes Glas davon zu trinken?“

Das Kaminfeuer spiegelte sich in seinen Augen. „Hundert Jahre alter Whiskey gilt als Genuss. Ich genieße ihn.“

Vermutlich hoffte er, dass sie gehen würde, wenn er sich nur abweisend genug verhielt. Doch den Gefallen würde sie ihm nicht tun. In aller Ruhe schaute sie sich um. Die Bücherregale waren gefüllt, an den Wänden hingen ein paar Bilder, und die schweren Möbel wirkten so, als hätten sie nie anderswo gestanden. Es war ein sehr männlicher Raum, der zu Reed passte.

„Ihre Schwester ist nett.“

„Nett? Sie ist eine Naturgewalt. Ein Tornado oder so. Und Tornados sind selten nett.“

Lilah lächelte. Sie verstand sehr gut, was er nicht sagen wollte: dass er Savannah liebte, aber Angst hatte, eine zu enge Beziehung würde Schmerz und Kummer zur Folge haben. „Sehen Sie sie oft?“, erkundigte sie sich.

„Wollen Sie ein Buch über mich schreiben?“, entgegnete er gereizt.

„Wollen Sie geheimnisvoll tun?“

Er seufzte, drehte sich wieder zum Feuer um und schaute den tanzenden Flammen zu. „Sie kommt hin und wieder vorbei.“

„Hm … Wenn sie etwas braucht?“ Lilah hatte beschlossen, eine Reaktion zu provozieren.

„Meistens ja. Aber warum interessiert Sie das? All diese Fragen …“

„Wie ich schon sagte: Wer Antworten will, muss Fragen stellen.



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