BOUND: confessions (German Edition) by Roxx S. H

Autor:Roxx, S. H. [Roxx, S. H.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2019-07-30T16:00:00+00:00

18

Juan

I ch betrete mein Haus, lege im Entree mein Jackett ab und marschiere anschließend in die Küche, in der es schon köstlich duftet. Margie steht vor der Kücheninsel und bereitet Gläser und Teller für das Abendessen vor. Ich schenke ihr ein kurzes Lächeln und gieße mir ein Glas Scotch ein.

»Wie war die Arbeit?«, will sie freundlich wissen und nimmt mir die Flasche ab, um sie zurück in den Schrank zu räumen. »Heute sind Sie pünktlich zum Essen hier.«

»Es war nicht so stressig wie in den letzten Tagen«, erzähle ich ihr knapp. »Wo ist sie?«

Sie lächelt in sich hinein, als fände sie niedlich, dass ich mich immer sofort nach meiner Frau erkundige, sobald ich mein Haus betreten habe. Ihr Blick huscht zu dem weißgoldenen Ehering an meinem Finger, den sie trotz seiner Schlichtheit bewundert. »Im Obergeschoss.«

»Hat sie Ihnen nicht bei der Zubereitung des Abendessens geholfen?«, will ich engstirnig wissen. Margie ist nun seit einer Woche zurück und wieder kerngesund. Ich achte jedoch trotzdem darauf, dass sie sich nicht überanstrengt. Meine Anweisung an Quinn lautete, ihr bei der Hausarbeit und Zubereitung des Essens unter die Arme zu greifen, wenn ich nicht im Haus bin.

Margie schnappt sich das Geschirr und läuft zum Esstisch. »Doch, doch. Ich habe sie vor einer halben Stunde nach oben geschickt, damit sie sich fürs Dinner fertigmachen kann.«

Ich nicke. »In Ordnung. Ich hole sie.«

Ich trinke das Glas Scotch leer, stelle es in die Spüle und marschiere nach oben, um Quinn zu suchen. Meine Frau hat in den Tagen nach unserer Vermählung kaum Aufmerksamkeit von mir erhalten, da ich sehr beschäftigt mit der Arbeit war und erst spät abends nach Hause gekommen bin. Wir haben eine gewisse Routine entwickelt, die mir zwar gefällt, Quinn allerdings nicht sehr glücklich zu machen scheint.

Wir essen zu Abend.

Ich ficke sie in meinem Bett.

Wir gehen schlafen.

Mich erfüllt diese Routine zwar, weil ich tagsüber etwas anderes als dieses Haus sehe, doch ihr sehe ich die Unzufriedenheit in den Augen an. Sie muss nichts sagen oder andeuten – ich kenne sie nun schon sehr gut. Vermutlich hat sie sich erhofft, ich würde ihr nun etwas mehr Zeit widmen, aber aktuell ist das unmöglich. Deswegen habe ich für morgen Abend geplant, sie in die Stadt auszuführen. Ein nettes Abendessen außerhalb meines Hauses soll sie versöhnlich stimmen. Schließlich will ich, dass sich meine Frau wohl bei mir fühlt.

Ich entdecke sie mit einem Buch in der Hand auf dem langen Sofa im Wohnzimmer. Sie sieht wunderschön aus in ihrer cremefarbenen Bluse und der schwarzen Hose. Ihr braunes Haar ist heute zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden und ihr Gesicht vollkommen rein und ungeschminkt. Sie gefällt mir so, weil sie eine Naturschönheit ist. Ich mag ihre Reinheit.

»Schönste«, begrüße ich sie mit einem Lächeln, woraufhin sie von ihrem Buch aufsieht. Sie erwidert das Lächeln zwar, aber es erreicht ihre blauen Augen nicht. »Komm essen.«

Quinn steckt einen Stift in das Buch, klappt es zu und erhebt sich von der Couch. Sie legt es auf den niedrigen Tisch, löst ihren Pferdeschwanz und läuft mit einem immer noch etwas erzwungenen Lächeln auf mich zu.

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