Avalon 04 - Das Schwert von Avalon by Marion Zimmer Bradley

Avalon 04 - Das Schwert von Avalon by Marion Zimmer Bradley

Autor:Marion Zimmer Bradley [Zimmer Bradley, Marion]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-26T05:00:00+00:00


Mikantor führte den Becher zum Mund und trank einen kräftigen Schluck von dem dünnen Bier. Die Form der Häuser, die Sprache, selbst der Wind über dem Sumpfland weckten Erinnerungen. An der Gastfreundschaft ihrer Wirtsleute war nichts auszusetzen. Als die Gesellschaft von dem Schiff die Straße heraufgekommen war, hatte die Bauersfamilie sie willkommen geheißen und für diejenigen, die nicht unter das runde Dach passten, Platz in den Vorratsschuppen gefunden.

Auf seinen Reisen mit Velantos hatte Mikantor sich an neue Orte gewöhnt, doch hier fühlten er und der Schmied sich fremd. Buda half den Frauen, und Aelfrix hatte sich mit seiner sonnigen Natur bereits mit den Kindern angefreundet. Aelfrix gehörte zu den Jugendlichen, die immer auf die Füße fielen, nahm er an. Velantos dagegen blickte von seinem Platz am Feuer aus finster drein. Selbst ein Winter im Norden hatte die deutlich von einer wärmeren Sonne gebräunte Haut nicht bleichen können, und die Kratzer und Wunden betonten die kräftigen Muskeln an Brust und Armen. Der Anstieg vom Strand hier hinauf hatte ihn mit seinen diversen gebrochen Rippen ziemlich mitgenommen und selbst wenn die Bauersfamilie den Mut gehabt hätte, sich ihm zu nähern, hätte er sich nicht mit ihnen unterhalten können, da der Bauer als Einziger die Sprache der Händler verstand.

Er wird lernen müssen, wie ich es auch musste, als ich in sein Land kam, dachte Mikantor mit banger Belustigung.

Von Mikantor dagegen schien die Familie fasziniert. Derzeit wich ihm die Bäuerin, einen Krug in der Hand, nicht von der Seite. Er verstand, was sie sagte, obwohl der Dialekt ihm fremd war und er sich nicht sicher war, was dabei herauskommen würde, wenn er versuchte, ihr zu antworten. Er hielt ihr lächelnd den Becher hin. Er hatte sich an genug Worte erinnern können, um ihnen seine Abstammung zu verraten in der Hoffnung, Hilfe für seine Gruppe von Flüchtlingen zu bekommen, die nach drei Tagen auf See salzverkrustet und erschöpft waren, aber nicht an mehr.

Glauben sie, dass ich gekommen bin, um ihnen zu helfen?, fragte er sich, und seine Vision auf dem Heiligen Berg fiel ihm ein. Langsam hegte er den unangenehmen Verdacht, dass die Götter seine unerwartete Heimkunft in die Wege geleitet hatten. Und in diesem Fall stellte sich die Frage, ob die Götter auch für seine Versklavung verantwortlich gewesen waren. Wenn sie einem Jungen so etwas antun konnten, hatte er keine hohe Meinung von ihnen.

Anderle hätte vermutlich gesagt, dass die Götter weder zum Vergnügen des Menschen noch zu ihrem eigenen wirkten, sondern zum Wohl des großen Ganzen. Sie will, dass ich ein König werde …, dachte er grimmig. Und wenn ich mich recht an die Vision erinnere, gibt es eine Göttin, die will, dass ich ein Held werde. Im Moment sah er weder das eine noch das andere in sich, obwohl das gute Fleisch, mit dem die Leute sie hier bewirteten und für das extra Schafe geschlachtet worden waren, ihn bereits gestärkt hatte. Velantos hatte versprochen, das Pflugmesser des Bauern zu reparieren, was eine gute Gegengabe für die Gastfreundschaft zu sein schien.

Das Geräusch von Neuankömmlingen ließ Mikantor auffahren.



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