AvaNinian – Zweites Buch by Norman Ina

AvaNinian – Zweites Buch by Norman Ina

Autor:Norman, Ina [Norman, Ina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Pomaska-Brand Verlag
veröffentlicht: 2013-07-21T22:00:00+00:00


»Versteh ich dich recht, mein Täubchen, dass ich diesem kleinen Buschmädel die Haare richten soll?«, fragte LaPrixa gefährlich sanft. »Für nichts als ein freundliches Lächeln? Weißt du, wie ihre Leute mich in ihrer Heimat nennen?«

Wegen der Kälte trug die Hautstecherin ein großes Wolltuch in allen Farben des Sonnenuntergangs und ihre nackten Füße steckten in Filzschuhen mit hochgebogenen Spitzen.

Ungläubig blickte sie auf Kamante, die fluchtbereit auf der äußersten Kante des Behandlungsstuhles saß, während Ninian es sich auf dem breiten Fensterbrett neben dem schlafenden Kater bequem gemacht hatte.

»Ja, Mbwani oder so ähnlich«, erwiderte sie ungerührt.

LaPrixa sah sie verblüfft an, fasste sich jedoch schnell wieder.

»Na schön, du bist mittlerweile also fast so schlau wie dein feiner Freund. Aber weißt du auch, was es heißt? Nein, nicht wahr? Es bedeutet ,Herrin’. So nennen sie uns, wenn sie zitternd vor uns stehen. Und jetzt soll ich ihr Zöpfchen flechten?«

»Du musst es nicht selbst machen, du kannst eines deiner Mädchen rufen. Aber ich bin sicher, keine macht es so gut wie du, Maggia,« schmeichelte Ninian. »Außerdem sind wir nicht in deiner Heimat«, setzte sie schärfer hinzu, »sondern in Dea und Kamante gehört zu meiner Gefolgschaft. Mir bietest du dauernd an, Zöpfe zu flechten, dann kannst du es auch für meine, hm ... Gefolgsfrau tun. Bitte, mach es für mich, LaPrixa!«

Über diese Mischung aus Unverschämtheit und Schmeichelei musste die dunkle Frau schmunzeln. »Na dann, komm, Mädchen, setz dich richtig hin. Und mach nicht so ein jämmerliches Gesicht, ich beiß schon nicht!«

Kamante entspannte sich etwas, aber der wachsame Ausdruck verschwand nicht aus ihrem Gesicht. LaPrixa legte ihr Handwerkszeug zurecht und zupfte prüfend an Kamantes Haarwust.

»Hm, ja, ich flechte dir buntes Garn ein und Glöckchen, damit kannst du in den Wilden Nächten ein paar Galane anlocken.«

»Sie lockt niemanden an«, fuhr Ninian ärgerlich dazwischen, aber als Kamantes Gesicht, das bei der Erwähnung der Glöckchen entzückt aufgeleuchtet hatte, sich wieder betrübte, zuckte sie die Schultern. LaPrixa zwinkerte anzüglich und zog den grobzinkigen Kamm unsanft durch Kamantes krause Mähne.

»Wird ’ne Weile dauern.«

»Dann hab’ ich ja Zeit für eine Bilha«, sagte Ninian und setzte sich zufrieden in ihrer Fensternische zurecht. LaPrixa unterbrach ihre Arbeit und zog an der Klingelschnur.

»Um das Maß meiner Güte vollzumachen«, schnaubte sie und befahl dem eintretenden Gupta, die Bilha für das gnädige Fräulein zu bringen.

»Wo ist Cheroot?«, fragte Ninian erstaunt, Gupta pflegte nur nachts die Tür zu hüten.

»Gestern kam ein sehr höflicher Bote vom Bullen und bat um Hilfe. Sie haben einen Mann, der vielleicht Cheroots Sprache spricht. Niemand könne ihn verstehen. Cheroot war sofort bereit mitzugehen, - es gibt nur wenige aus seinem Volk in Dea. Halt still, Mädchen, die Schönheit muss dir ein paar Tränen wert sein!«

»Woher kommt er?«, fragte Ninian, als Gupta die leise gurgelnde Bilha gebracht hatte. Sie sog ein paar Mal versuchsweise an dem Mundstück und ließ den Rauch genüsslich durch die Nase strömen.

»Ich weiß es nicht genau, mein Schatz«, erwiderte LaPrixa, die ihr mit heimlicher Zärtlichkeit zusah, »er hat nie viel darüber erzählt. Irgendwo von Sonnenaufgang her ...«

Ihre flinken Finger zogen die krausen



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