Aussteigerin aus Versehen (German Edition) by Heike Langenkamp

Aussteigerin aus Versehen (German Edition) by Heike Langenkamp

Autor:Heike Langenkamp [Langenkamp, Heike]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: V-E-T Agentur, Verlag & Digitales


Zwei oder drei Hunde – nun auch schon egal

Auch wenn Dahli damals die erste OP gut überstanden hatte, so wusste ich doch: Es wird nicht mehr lange dauern und sie wird mich endgültig verlassen. Auch Lucky war mit seinen zwölf Jahren für so einen großen Hund schon mehr als alt. Ich liebte meine beiden Hunde – ehrlich. Aber der stille Wunsch nach einem jungen, agilen Hund wuchs trotzdem langsam aber stetig weiter. Entgegen aller Logik. Schon jetzt war mein Haus im Winter viel zu voll. Caro war zu einer erwachsenen Katze herangereift und zwei große Katzen plus zwei noch größere Hunde in einem Haus mit fünfzig Quadratmeter, das war jetzt schon mehr als grenzwertig. Im Sommer ging es noch. Zumindest Lucky und die Katzen verbrachten die meiste Zeit draußen. Lucky auch nachts. Er schlief dann am liebsten unter einem großen Busch, wo er sich bereits eine passende Mulde gegraben hatte. Es wundert mich bis heute, dass der Rhododendron das überlebt hat.

Im Winter allerdings sah es schon anders aus. Da konnte ich im Haus kaum einen Schritt machen, ohne über irgendein Tier zu stolpern. Nachts lagen die Katzen auf und Dahli vor meinem Bett. Und Lucky am liebsten direkt davor oder im Eingang zum Schlafzimmer. In der Nacht mal eben schnell auf Toilette rennen war gefahrlos nicht möglich. Da mir klar war, dass mich Lucky und Dahli in nicht allzu ferner Zeit verlassen würden, wollte ich mir schon vorher Gedanken über einen neuen Hund machen. Damit dieser dann nicht als „Ersatzhund“ zu mir kommt, wenn die beiden anderen verstorben sind. Und ganz egoistisch: Sollte es mit Lucky und Dahli einmal vorbei sein, wollte ich nicht alleine zurück bleiben. Mein heimlicher Traum war schon immer ein Toypudel. Die sind einfach klasse: Schlau, praktisch, klein und sie haaren nicht. Außerdem hatten meine Geschwister und ich als wir klein waren einen Pudel und so was prägt. Zwei große Hunde sind eigentlich mehr, als ich jemals haben wollte. Trotzdem, der Gedanke an einen Toypudel ließ mich entgegen jeglicher Vernunft nicht mehr los. Vorsichtig fing ich immer mal wieder an, im Internet nach einem herrenlosen Pudel zu recherchieren. Aber alle Notfälle – und danach suchte ich aus lauter Gewohnheit derzeit nur – waren alte Tiere. Davon hatte ich schon zwei zu Hause. Nun war ich egoistisch. Ich suchte einen jungen Hund, der mich noch lange begleiten würde, wenn mich meine beiden vierbeinigen Rentner verlassen haben.

Keinesfalls wollte ich mit der Erfüllung meines Wunsches nach einem Pudel auf den Tod der beiden warten. Das klingt grausam – ist es auch. Aber drei Hunde, das ist nun wirklich bescheuert. Schon zwei Hunde sind verdammt anstrengend, will man allen gerecht werden. Und nun noch einen dazu? Ich musste ja bekloppt sein.

Eines Tages stolperte ich über eine Anzeige im Web: „Toypudel – 4 Monate – umständehalber günstig abzugeben.“ Mmmmh – was das wohl für Umstände sein mochten? Anrufen schadet ja nix. Bei dem Anbieter handelte es sich um einen Pudelzüchter, oh Wunder. Dieser hatte von einer anderen Züchterin Toypudel gekauft, um sie mit seinen Hunden „zu mischen“.



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