Aus Dalkeys Archiven by Flann O’Brien
Autor:Flann O’Brien [Flann O’Brien]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Humor, Irland
ISBN: 9783036991399
Herausgeber: Kein & Aber AG
veröffentlicht: 2015-07-30T16:00:00+00:00
12
Der Fußboden jener Abteilung in Micks Kopf, die er gern als das Zimmer für besondere Anlässe bezeichnete, war allmählich ein wenig mit Abfällen bedeckt und unaufgeräumt. Mehrere Gezeiten schienen gleichzeitig dieselbe Küste zu benetzen, falls diese Metapher ihren Zweck besser erfüllt. Die Umstände hatten sich jetzt beträchtlich verändert, und er hatte das Gefühl, er sollte jetzt, in der richtigen Reihenfolge, so, wie sie sich in seinem Geist gebildet und erhärtet hatten, die Probleme auflisten, sollte sich überlegen, in welcher Folge sie in Angriff genommen und die Resultate miteinander abgestimmt werden sollten. Zunächst mußte er festhalten, daß die Pater-Cobble-Episode, töricht und witzlos, wie sie als solche war, jeden Zweifel über De Selbys Plan zur Verbreitung seines Gifts ausgeräumt hatte. Das Einschalten der Post war echte Antiklimax, wenn man die Erhabenheit der Bedrohung bedachte, strich aber die Frage vollständig von der Liste der Dinge, die Mick zu tun hatte, und außerdem war es ganz ersprießlich, daran erinnert zu werden, daß selbst so ein furchterregend genialer Geist seine armseligen kleinen Einfältigkeiten hatte. Hier also die Liste, wie er sie im Geiste aufzeichnete, die Liste der unwägbaren Aufgaben, denen er gegenüberzustehen schien.
1. De Selbys Behälter mußte so bald wie möglich gestohlen werden, und zwar in Zusammenarbeit mit Sergeant Fottrell.
2. Um (1) zu bewerkstelligen, mußte er sich zum Schein mit De Selby im Hotel Colza verabreden und ihn dort – durch Absprache mit Hackett – festhalten lassen, während er, Mick, und der Sergeant das Haus plünderten.
3. Um (2) zu bewerkstelligen, mußte er ein Datum bestimmen, und zwar etwa neun Uhr morgens, und in der Zwischenzeit Hackett treffen, dabei aber nicht vergessen, Sergeant Fottrell auf dem laufenden zu halten.
4. Er mußte, auf längere Sicht, eine Methode ersinnen, die sicherstellte, daß De Selby die Herstellung oder Produktion seines tödlichen D.M.P. nicht wieder aufnahm, denn eine Zwischenlösung war bei so einer furchtbaren Bedrohung überhaupt keine Lösung. Gleichwohl verbot ihm sein christliches Gewissen, De Selby einfach umzubringen.
5. Erkundungen in Skerries, die James-Joyce-Situation betreffend, waren zur höheren Ehre und Berühmtwerdung seiner Jungfrau Mary dringend nötig, aber liebte er Mary mit solcher Echtheit und Tiefe, wie er sich immer einzureden versucht hatte? Verachtete sie ihn insgeheim?
6. Angenommen, er traf Joyce und gewann sein Vertrauen, konnte das unter (4) beschriebene Unheil abgewendet werden, indem er De Selby und Joyce zusammenbrachte und sie beide dazu anstiftete, ihre beträchtlichen Geistesgaben gemeinsam in den Dienst irgendeines abstrusen, verwickelten und unverständlichen literarischen Projekts zu stellen, ein Unternehmen, das in der Veröffentlichung eines Buches gipfelte, welches allgemein ignoriert würde und mithin keine Gefahr für die geistige Gesundheit der Welt darstellte? Würde Joyce Gefallen an De Selby finden, und umgekehrt? Akzeptiert ein Verrückter eine ungleichartige Verrücktheit reziprok? Konnte die Verbindung der beiden etwas hervorbringen, das denkbarerweise noch gräßlicher war als D.M.P.? (Empfindlich quälende Rätsel waren das.)
7. Verlor er das Wachstum und die Bedeutung seiner eigenen persönlichen Majestät aus den Augen? Nun, es schien so; wahrscheinlich lag das an der Macht der Gewohnheit, der Gewöhnung an das demütige, geduckte Leben, das er vorher geführt hatte. Niemand, möglicherweise nicht einmal Mary, schien ihn sehr wichtig zu nehmen.
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