August Weltumsegler by Knut Hamsun
Autor:Knut Hamsun [Hamsun, Knut]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-22T22:00:00+00:00
August blinzelte den Männern zu. Sie mußten doch dieses Wortgefecht als puren Spaß zwischen ihnen beiden auf fassen, und sie brummten und lachten dazu. Pauline verließ den Raum im Zorn.
Die Männer saßen nun da, jeder mit seinem großen roten Geldschein, und waren etwas verlegen, etwas flau: Es hätte nicht so geeilt mit dem Geld, keineswegs. Aber das mußten sie sagen, so eine anständige und bare Ausbezahlung hätten sie noch nicht erlebt! Keine Spur von Feilschen! Hast du gehört, Iversen, daß er auch nur zehn Kronen abgehandelt hätte?
Iversen war fast der eifrigste im Loben: Ich habe nur gehört, daß er einfach die Anweisung zur Auszahlung gegeben hat!
Geschäft ist Geschäft, sagte August und machte sich bereitwillig daran, die drei Männer, die er einfangen wollte, zu unterweisen, ja, als sei er ein Freund der Fa
milien. Er schwebte nicht, er hatte seine »Erdkruste« unter den Füßen, saß da auf der Lauer und voll guten Glaubens und tischte ihnen eine Geschäftslüge nach der anderen auf, tischte Zahlen und Berechnungen, Hundekünste, Perlen von Schwindel auf, und bei alldem war er unschuldig in seinen Absichten. Er war unschuldig, er glaubte an seine Mission und log ehrlich und redlich zu deren Vorteil. Er saß da in seinem Stuhl, krank und verlogen, und war ein Ausdruck der Zeit und der Entwicklung.
Die Fabrik kann jeden Tag und jede Stunde ins Leben gerufen werden, sagte er. Der Zement liegt bereits an der Haltestelle, gekauft und bezahlt, es handelt sich nur noch ums Abholen. Der Bauplatz kostet nichts, wir errichten die Fabrik ganz nahe am Meer und von dort bis an den Steilhang und ans tiefe Wasser, so daß die Fahrzeuge unmittelbar daran anlegen können. Wenn wir die Wände aufgeführt haben, bekommen wir die Maschinen nach Maß. Ich bin nicht unerfahren darin, ich habe schon früher Fabriken und Mühlen gebaut, und Edevart hat, wie er dort sitzt, in Amerika Kirchen und große Schiffskaie aus Zement gebaut.
Edevart steht auf, geht mit schweren Schritten in sein eigenes Zimmer hinüber und schaut dort zum Fenster hinaus. Sein Rücken ist gebeugt; wenn er den Kopf neigt, kann er gerade noch durch die oberste Fensterscheibe hinausschauen. So lang ist Edevart Andreassen, der große Bruder.
Nebenan reden sie weiter. August ist schon ganz verwachsen mit der Fabrik, die ersten, die Aktien zeichnen, werden auch die ersten bei der Verteilung der Freiaktien sein. Mit der Einzahlung war es nicht so gefährlich, zehn Prozent sofort, der Rest, je nachdem das Geld gebraucht
wurde. Es war haarscharf ausgerechnet worden, daß die Fabrik mit sechsundneunzig Prozent Verdienst arbeiten würde.
Sechsundneunzig Prozent? ruft Iversen.
Vorausgesetzt, daß Heringe da sind! sagt Gabrielsen. Die sind doch gänzlich aus der Bucht verschwunden.
August lächelt: Verschwunden? Im Meer draußen gibt es Heringe genug, schaut zur Vogelinsel hinaus! Ich habe zu den Männern gesagt: Fahrt hinaus und schließt einen Schwarm ein, klein oder groß! Und das haben sie getan.
Lyder Milde: Wenn die Sache etwas Richtiges sein soll, so müßten da doch für mehrere tausend Aktien gezeichnet werden, und ich habe, wie ich hier sitze, nicht einmal genug für die erste Anzahlung. Wie sieht es bei dir aus, Iversen?
Ich auch nicht! sagt Iversen nur.
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