Auge um Auge by Jack Higgins

Auge um Auge by Jack Higgins

Autor:Jack Higgins [Higgins, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-21T16:00:00+00:00


Der vom Meer kommende Wind war warm und roch leicht nach Gewürzen, als sie den Hafen in einem alten, mit zwei Arabern bemannten Motorboot verließen.

»Mensch, Dillon, du führst uns wirklich an seltsame Orte«, sagte Harry Salter.

»Nur die Ruhe Harry, du wirst begeistert sein. Hier riecht man überall Gefahr und braucht einen Revolver in der Tasche. Genau, wie der Professor gesagt hat: Wir haben es mit Leuten zu tun, die einem für eine Packung Kippen die Eier abschneiden.«

»Das sollen die nur versuchen«, sagte Salter. »Ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr richtig zugeschlagen. Übrigens: Die Sultan sieht aus, als käme sie direkt aus einem alten Sindbad-Film.«

Stone lachte. »Da haben Sie nicht Unrecht, Harry, wenn ich Sie so nennen darf. Ihr Vorteil ist hauptsächlich ihre Größe. Wir haben viele Kabinen an Bord.«

Dillon sog die salzige Meeresluft tief ein, während ein Schwarm Fliegender Fische aus dem Wasser stieg.

»Mann, Dillon«, sagte Billy. »Das hier ist wirklich was Besonderes. Der echte Wahnsinn.«

Sie fuhren langsam an die Sultan heran. Jemand warf ein Tau herab, sie machten es fest und stiegen nacheinander die Leiter empor.

»Die Jungs kümmern sich schon um eure Sachen«, sagte Hal Stone. »Ich zeige euch euer Quartier.«

Wie sich herausstellte, teilten Billy und sein Onkel eine Kabine, während Dillon einen eigenen Raum am Heck hatte. Er packte aus und widmete sich dann der Tasche mit den Waffen. Er legte die Sturmgewehre auf den Tisch, die Maschinenpistolen von Parker-Hale, die Brownings mit den Schalldämpfern, seine geliebte Walther. Dann trat jemand an die Tür, sie ging auf und herein kamen Billy und sein Onkel.

»Ziehen wir wieder in den Krieg?«, fragte Billy.

»Wir sind eigentlich schon im Kriegsgebiet, Billy.«

Dillon schob zwei Brownings über den Tisch. »Geladen samt zusätzlichen Ladestreifen. Hier braucht man einfach was in der Tasche, besonders, da Bell und seine Leute hier sind.«

»Die können mich mal.« Harry Salter wog einen Browning in der Hand. »Ja, der gefällt mir.« Er steckte ihn samt dem zweiten Ladestreifen in die Tasche.

»Geladen für Bell.«

Billy tat dasselbe. »Und nun zu den schweren Geschützen.«

»Die kommen nur zum Einsatz, wenn es nötig ist. Momentan will ich sowieso bloß runter zu diesem Wrack.«

»Dann gehen wir mal rauf an Deck und schauen, was zu machen ist.«

Oben sahen drei arabische Taucher zu, wie Dillon und Billy sich bereitmachten. Auch Stone beobachtete sie. Harry Salter schüttelte den Kopf.

»Ich weiß nicht, Dillon«, sagte er. »Tauchen ist irgendwie unnatürlich.«

»Da hast du Recht.« Dillon schlüpfte in einen blauen Tauchanzug. »Die Luft, die wir atmen, besteht teils aus Sauerstoff und teils aus Stickstoff. Je tiefer man kommt, desto mehr Stickstoff wird absorbiert und deshalb wird es problematisch.«

Er befestigte eine Luftflasche an seiner aufblasbaren Jacke und schnallte einen Orca-Computer an die Verbindung des Manometers. Dann schlüpfte er in die Jacke mit der Flasche, griff nach einem Sammelnetz und einer Lampe, spuckte in seine Maske und setzte sie auf. Billy tat dasselbe. Dillon schloss Zeigefinger und Daumen zum Okay-Zeichen und ließ sich rücklings über die Reling fallen, gefolgt von Billy.

Tief unten befand sich ein großes Riff mit Korallenbänken und Schwämmen, das wie ein blaues Gewölbe aussah.



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