Auferstehung by Brian Lumley

Auferstehung by Brian Lumley

Autor:Brian Lumley [Lumley, Brian]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783865521132
Amazon: B009WSLL9K
Herausgeber: Festa
veröffentlicht: 2012-10-23T22:00:00+00:00


NEUNTES KAPITEL

Über seiner Weste trug Giresci eine Goldkette. Aus der linken Westentasche nahm er nun eine silberne Taschenuhr, die mit der antiken Kette überhaupt nicht zusammenpasste, und aus der rechten das Medaillon, von dem er gesprochen hatte, und hielt das Kunstwerk Dragosani zur Begutachtung hin. Dragosani ignorierte die Uhr und die Kette und griff nach dem Medaillon. Er starrte es an. Auf der einen Seite der Scheibe sah er ein hoch stilisiertes heraldisches Kreuz, welches nur das der Johanniter von Jerusalem sein konnte; es war mit einem scharfen Instrument zerkratzt und gründlich verunstaltet worden. Auf der anderen Seite ... Irgendwie hatte Dragosani es geahnt. In grobem, fast primitivem Basrelief war ein dreifaches Emblem abgebildet: ein Teufelssymbol, die Fledermaus, und der Drache. Er kannte das Motiv nur allzu gut, und stieß atemlos die zwangsläufige Frage aus: »Haben Sie das nachgeforscht?«

»Das Emblem, seine heraldische Bedeutung? Ich habe es versucht. Offensichtlich hat es eine Bedeutung, aber bisher konnte ich den Ursprung dieses speziellen Wappens nicht finden. Ich kann Ihnen etwas über die Bedeutung der Symbole in der lokalen Geschichte erzählen, über den Drachen und die Fledermaus; aber das Teufelsmotiv ist ziemlich mysteriös ...«

»Nein«, schnitt ihm Dragosani ungeduldig das Wort ab. »Das wollte ich nicht wissen. Ich kenne das Motiv gut genug. Was ist mit der Kreatur, dem Mann, der Ihnen das Medaillon gegeben hat? Konnten Sie seine Geschichte aufspüren?« Er fixierte sein Gegenüber und gierte auf die Antwort, ohne genau zu wissen, wie er eigentlich auf die Frage gekommen war.

Giresci nickte und nahm das Medaillon, die Uhr und die Kette wieder an sich. »Es ist merkwürdig, ich weiß«, sagte er, »aber man sollte doch glauben, dass ich mich nach solch einem Erlebnis von dem ganzen Zeug fernhielte, oder? Man würde gewiss nicht vermuten, dass es mich zu langen Jahren privater Forschung und Suche veranlassen würde. Aber genau so passierte es; und was wäre ein besserer Anfang – das haben Sie sich doch schon gedacht – als der Name, die Familie, die Geschichte der Kreatur, die ich in jener Nacht vernichtet hatte? Zuerst sein Name: Er lautete Faethor Ferenczy.«

»Ferenczy?«, wiederholte Dragosani und ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen. Er beugte sich vor, krallte seine weiß anlaufenden Finger in die Tischplatte. Der Name hatte eine Bedeutung für ihn, da war er sich sicher. Aber welche? »Und seine Familie?«

»Was?« Giresci schien überrascht. »Finden Sie den Namen denn nicht merkwürdig? Der Nachname ist ziemlich geläufig – er ist ungarischen Ursprungs. Aber Faethor?«

»Was ist damit?«

Giresci zuckte die Achseln. »Ich bin erst an einer anderen Stelle auf ihn gestoßen: Ein Fürstensohn der Weißkroaten aus dem neunten Jahrhundert. Sein Nachname war auch ziemlich ähnlich: Ferrenzig.«

Ferenczy – Ferrenzig, dachte Dragosani. Ein und derselbe. Dann hielt er inne. Warum sollte er solch voreilige Schlüsse ziehen? Dennoch war er sicher, dass er nicht nur nach der erstbesten Erklärung griff, sondern dass er die Dualität der Wamphyri-Identität als Tatsache erkannt hatte. Duale Identität? Das war sicher auch ein voreilig gezogener Schluss. Giresci hatte nur sagen wollen, dass die Namen dieselben waren, nicht die Männer, oder der Mann, der diese Namen getragen hatte.



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