Auf Herz und Nieren by Nygaard Hannes

Auf Herz und Nieren by Nygaard Hannes

Autor:Nygaard, Hannes [Nygaard, Hannes]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783863582920
Google: dbpdvZCOMh0C
Herausgeber: Emons, H J
veröffentlicht: 2013-09-18T20:00:00+00:00


SECHS

Schwarczer war inzwischen auch aus Wolfenbüttel zurückgekehrt.

»Die ehemalige Privatklinik an der Ecke Breite Herzogstraße und Ziegenmarkt ist aufgelöst«, berichtete er. »Das Gebäude ist umgebaut. Die Etage ist von der Bank bezogen, die bisher auch schon im Haus war. Dr. Fehrenkemper, der damals die Nierentransplantationen in Wolfenbüttel ausgeführt hatte, ist im gegenseitigen Einvernehmen als Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover ausgeschieden. Dort sagte man mir, dass er, kurz nachdem wir den Fall abgeschlossen hatten, ans Bezirkskrankenhaus nach Tromsø in Nordnorwegen gegangen ist.«

»Viele deutsche Mediziner gehen nach Norwegen. Wird dort transplantiert?«, fragte Frauke.

Niemand konnte die Frage beantworten. »Fehrenkemper war kein Schmalspurchirurg. Er kann sich dort auch anders nützlich machen. Andererseits galt er als hervorragender Transplantationsmediziner. Warum sollte er also sein Talent auf das Entfernen perforierter Blinddärme reduzieren?«

»Wir sollten der Sache nachgehen«, schlug Madsack vor.

»Was ist aus dem anderen geworden, dem jungen Mediziner, den wir in Wolfenbüttel angetroffen haben?«

»Bassmann? Der ist inzwischen promoviert und arbeitet an der städtischen Klinik in Linz in Österreich«, erklärte Schwarczer.

»Alle Beteiligten haben das Weite gesucht«, stellte Putensenf fest.

»Das ist zwei Jahre her«, sagte Frauke. »Selbst wenn Bassmann ein tüchtiger Arzt ist, wird er noch keine eigenständigen Operationen durchführen. Ich denke, den können wir vergessen.«

»Und Dr. Fehrenkemper?«, mischte sich Madsack ein.

»Der hat Erfahrungen und Verbindungen. Möglicherweise kennt er die Szene, die illegal operieren lässt und dafür viel Geld zahlt. Wer über die nötigen Mittel verfügt, kann sich ein Organ und die dazugehörige Operation auf dem grauen Markt erkaufen«, war Frauke überzeugt.

»Woher die Organe kommen, glauben wir zu wissen«, sagte Putensenf. »Aber wo werden sie implantiert? Das funktioniert nicht in einem Hinterzimmer. Wenn – ich betone ausdrücklich: wenn! – etwas an dieser abenteuerlichen These dran sein sollte, dann muss es ein renommiertes Krankenhaus sein. Ich verstehe auch nicht, weshalb man die unfreiwilligen Organspender regelrecht ausschlachtet und ihnen nicht nur die eine Niere entnimmt.«

»Die Täter sind skrupellos. Sie wollen sich das Geld, das man dem Spender versprochen hat, sparen«, warf Madsack ein.

»Pah!« Putensenf lachte auf und hob seinen rechten Arm. »Was bekommt so ein armer Teufel für die Niere? Fünftausend?«

»Die spart man sich. Und es gibt keine Zeugen oder postoperativen Komplikationen«, sagte Madsack.

»Mir hat noch niemand sagen können, warum den Opfern auch Leber, Herz und Lunge entfernt wurden, wenn man nur die Nieren haben wollte. Warum betreibt man solchen Aufwand? Und wenn ich die ganzen medizinischen Erläuterungen richtig verstanden habe«, dabei sah Putensenf Frauke an, »dann lässt sich eine Niere im Vergleich zu den anderen Organen relativ einfach implantieren. Trotzdem! Ist der Arzt, dem der Obduktionsbefund Fachkenntnisse bescheinigt, die aber stümperhaft sind, dazu in der Lage? Dann wären da noch die Ungereimtheiten mit den benutzten Narkosemitteln. Die sind doch antiquiert. Kann mir das jemand erklären?« Er sah sich in der Runde um.

»Darauf haben wir noch keine Antwort gefunden«, bestätigte Frauke.

Putensenf lehnte sich zurück. »Für mich ist das schleierhaft. Dr. Fehrenkemper: Der kann das, ist aber jetzt in Norwegen.«

»Könnte man die entnommenen Organe nicht nach Dingsbums …«

»Tromsø«, half Frauke aus.

Madsack nickte ihr dankbar zu. »Kann man die nicht dorthin ausfliegen? Wer sagt



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