Auch sie sind Menschen… by James Blish

Auch sie sind Menschen… by James Blish

Autor:James Blish [Blish, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Goldmanns Weltraum Taschenbücher 7
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 1962-09-15T00:00:00+00:00


4

Das also war das Ende jenes Bemühens, alles richtig zu machen, gleichgültig, was auch geschah. Der ganze Mut zur Überwindung des Aberglaubens, all die dunklen Kämpfe gegen die Hölle, mündeten also in die Schlußfolgerung: Die Riesen existierten leibhaftig!

Sie existierten unwiderlegbar. Obwohl sie doppelt so groß wie die Menschen waren, aufrechter gingen, breitere Schultern und Hüften, dafür aber keine Schwänze hatten, fiel ihre Verwandtschaft mit den Menschen deutlich ins Auge. Selbst ihre Stimmen, als sie einander um ihren hochragenden metallenen Fisch anriefen, waren die Stimmen von in Götter verwandelten Menschen – Stimmen, so verschieden von den Stimmen der Menschen, wie diese von den Stimmen der Affen, aber ebenso deutlich der gleichen Familie entstammend.

Dies waren die Riesen des Buches der Gesetze. Sie waren nicht nur wirklich, sondern auch nach Tellura zurückgekehrt, wie sie es versprochen hatten.

Und sie würden wissen, wie man mit Ungläubigen verfuhr, mit aus der Hölle Entflohenen. Es war alles umsonst gewesen – nicht nur der physische Kampf, nein, auch das Ringen um das Recht, frei zu denken. Die Götter existierten, buchstäblich, tatsächlich. Dieser Glaube war in Wirklichkeit die Hölle, aus der sich Honath zeit seines Lebens hatte befreien wollen – aber jetzt war es kein Glaube mehr. Es war eine Tatsache – eine Tatsache, die er mit eigenen Augen sehen konnte.

Die Riesen waren zurückgekehrt, um ihr Werk zu überprüfen. Und die ersten Leute, die sie antreffen mußten, waren drei Ausgestoßene, drei verurteilte und gemeine Verbrecher, drei aus dem Gefängnis Entflohene – der Abschaum der oberen Welt.

Dies alles ging Honath in weniger als einer Sekunde durch den Kopf, aber Alaskons Verstand hatte offensichtlich noch schneller gearbeitet. Stets der freimütigste Ungläubige der kleinen Rebellengruppe, der einzige unter ihnen, dessen ganzes Weltbild auf der Möglichkeit rationaler Erklärung aller Erscheinungen beruhte, wurde gerade sein Standpunkt von dem Anblick am schwersten erschüttert. Mit einem gequälten Stöhnen wandte er sich um und ging davon.

Mathild stieß einen entsetzlichen Schrei aus, verstummte plötzlich, aber es war schon zu spät. Ein rundes Auge auf dem großen Silberfisch leuchtete auf und badete sie alle in einem Kreis greller Helligkeit.

Honath lief dem Steuermann nach. Alaskon rannte plötzlich, ohne sich umzusehen. Noch einen Augenblick sah Honath seine Gestalt scharf abgezeichnet gegen den dunklen Himmel. Dann verschwand er über den Rand der Klippe, so plötzlich und für immer, als hätte es ihn nie gegeben.

Alaskon hatte jede Mühe und jeden Schrecken des Aufstiegs von der Hölle mit Mut und sogar mit Fröhlichkeit ertragen – aber die Sinnlosigkeit aller Bemühungen einsehen zu müssen, das war zuviel für ihn gewesen.

Erschüttert wandte sich Honath ab und schützte seine Augen vor dem wunderbaren Licht. Von der Spindel ertönte ein Ruf.

Dann hörte er Schritte näher kommen.

Es war Zeit für das zweite Gericht.

Nach einer langen Pause sprach eine Stimme aus dem Dunkel: »Habt keine Angst. Wir wollen euch nichts Böses tun. Wir sind Menschen wie ihr.«

Die Sprache hatte den altertümlichen Klang des Buches der Gesetze, aber sie war deutlich zu verstehen. Eine zweite Stimme sagte:

»Wie heißt ihr?«

Honaths Zunge schien an seinem Gaumen zu kleben. Während er sich zu sprechen



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