Assenat by Zesen Philipp von
Autor:Zesen, Philipp von
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-02T16:00:00+00:00
Siebendes Buch.
Assenat hatte den schrik / den ihr der Königliche Fürst / durch sein gewalttähtiges beginnen / eingejagt / noch nicht vergessen. Er lag ihr noch in allen gliedern. Ja er hatte sich so eingewurtzelt / daà er sie immer mehr und mehr schwächete. Von der zeit an hatte sie keine recht fröhliche stunde gehabt: wiewohl der Schaltkönig alle mittel / sie zu erlustigen / gesuchet. Auch täht er es noch alle tage / bald durch lustfahrten / bald durch ergetzliche gespreche / bald durch andere kurtzweile. Aber alles half sehr wenig. Ihre lebendige farbe verlohr sich von tage zu tage mehr und mehr. Ihr liebliches angesicht ward immer bleicher und bleicher. Ihre zuvor klahre helleuchtende augen verlohren ihren glaub ie länger ie mehr. Die ehmahls so lieblich / so fröhlich / so anmuhtig spielenden blikke warden immer schwächer und schwächer / immer trauriger und trauriger: ja die gebährden ingesamt allezeit niedergeschlagener. Und also lies es sich mit ihr / wo nicht zum tode / doch zum wenigsten zu einer gefährlichen krankheit an.
Auf einen mittag war Josef / mit seiner lieben Assenat / bei seinem Vater zu gaste. Bei diesem mahle befanden sich auch ihre zween Söhne / Manasse und Efraim: als auch Josefs zwee Brüder / der älteste Ruben / und der jüngste Benjamin. Man trachtete die Assenat auf allerlei weise fröhlich zu machen. Der Ertzvater Jakob selbsten schien seine jugendlichen spiele wieder hervor zu suchen. Allerhand schertzworte lies er er aus. Allerhand kurtzweile stellete er an. Und dieses alles geschahe unter dem lieblichsten getöhne der helklingenden schällen spiele /unter dem anmuhtigsten klange der singenden stimmen. Ja es ging so hertzlich fröhlich / so lieblich lustig / so anmuhtig vertraulich zu / daà es ein halbhimlisches wohlleben zu sein schien. Dadurch vermeinte man die traurige Assenat zu erfröhlichen / ihren unmuht zu vertreiben / ihre schwächligkeit zu erfrischen. Aber wiewohl sie sich fröhlich zu sein zwang / so hatte es doch keinen bestand. Es währete nur eine kleine weile. Plötzlich erblassete sie / als eine leiche. Jähligen ward sie stille. Die lippen warden todtenbleich: die augen halb gebrochen. Der ahtem blieb zurük. Sie sank auf ihres Liebsten schoà nieder. Jederman erschrak. Die lust verschwand. Die sänger schwiegen. Die schällenspiele warden nicht mehr beweget. Die gantze geselschaft ward traurig. Josef strich ihr straks seinen schlagbalsam unter die nase. Der Ertzvater tunkte sein tafeltüchlein in essig / und hielt es ihr vor. Benjamin nahm safran und ein wenig goldes. Damit rieb er inwendig das unterste glied des goldfingers an ihrer linken hand / ihr hertz zu stärken. Hierauf erhohlte sie sich ein wenig. Hierauf kahm sie / aus ihrer ohnmacht / wieder zu sich selbst. Und so bald sie sprechen konte / begehrte sie zu bette.
Zwischen dessen warden zween Aertzte gehohlet. Einer solte das Hertz / der andere das schweere durch schrökken entstellete geblühte genäsen. Dan dazumahl war es bei den Egiptern gebreuchlich / daà ein ieder Artzt nur ein glied des menschlichen leibes artzneien muste. Diese urteileten aus allen ümständen / daà die unbäsligkeit der Schaltkönigin von einem jähligen schrökken herrührete.
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