Armegeddon Rock by Martin George R.R

Armegeddon Rock by Martin George R.R

Autor:Martin, George R.R. [Martin, George R.R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Das ist lange her«, gab Sandy zu. »Es war entweder ’72 oder ’73. Oben in Kanada.« Er erinnerte sich gut an den Besuch. Slum war zu diesem Zeitpunkt bereits seit fast zwei Jahren im Exil. Da er zu Beginn seines vorletzten Studienjahres sein Studium abgebrochen hatte, war ihm die Zurückstellung vom Wehrdienst verlorengegangen, und seine Bemühungen, als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen anerkannt zu werden, waren gescheitert, obwohl Butcher aus diesem Grund nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. »Ich werde niemand erschießen«, hatte Slum stur gesagt. »Mir ist als Kind immer schlecht geworden, wenn Butcher mich gezwungen hat, Wild zu schießen. Er hat mich sogar gezwungen, diese Katze zu erschießen, die ich mal mit nach Hause gebracht hatte, und ich hab mir in die Hosen gemacht. Eins ist mal absolut sicher, ich werd keinen Menschen erschießen.« Und so hatte er sich nach Kanada aufgemacht. Maggie hatte eine große Abschiedsfete für ihn gegeben, und Hunderte von Freunden waren gekommen, um ihn zu verabschieden. Er hatte auf einer erhöhten Plattform unter einem »TEUFEL NEIN, SLUM RÜCKT NICHT EIN«-Transparent gesessen und gestrahlt, und sie hatten ihm eine stehende Ovation dargebracht. Froggy war auf einen Tisch gesprungen und hatte einen Toast auf ihn ausgebracht: Er wäre einer der »echten Helden dieses Krieges« und »das mutigste Mitglied des Byrne-Clans«.

Slum landete mit drei weiteren Wehrdienstflüchtlingen in einem Bauernhaus in Nova Scotia, und als der Hog Sandy dort hinauf schickte, um über das Abschlachten der Robbenbabies zu berichten, hatte er sich einige Zeit für einen Besuch freigenommen. Ihm hatte der Freund gefallen, den er oben im Norden vorgefunden hatte. Der Bart und die wilden Haare waren noch vorhanden, aber er hatte seinen Slum-Anzug gegen schlichte Arbeitskleidung aus Baumwolle eingetauscht, aus seinem Fett waren Muskeln geworden und er hatte seine Kifferphase offenbar hinter sich. Eines Tages hatte Sandy ihm geholfen, ein Dach zu decken. Er erinnerte sich daran, wie geschickt und agil Slum dabei gewesen war, wie er einen Nagel mit drei sicheren, raschen Hammerschlägen eingeschlagen hatte, während Sandy ein Dutzend brauchte und das verdammte Ding gewöhnlich verbog, an seinen schlichten Stolz darauf, daß er seine Sache gut machte. Er hatte robust gewirkt, sehr selbstsicher, zunehmend stärker und glücklich. Sandy war mit dem Versprechen abgereist, ihn bald wieder zu besuchen, aber er hatte es natürlich nie getan.

»In Kanada«, sagte Jane Dennison. »Nun, das ist wirklich lange her, Mister Blair. Jeff kam im März 1974 aus Kanada zurück, als seine Mutter starb. Er wollte bei der Beerdigung dabeisein. Natürlich haben die Behörden auf ihn gewartet, und Jeff wurde festgenommen und wegen Drückebergerei ins Gefängnis geschickt. Er verbrachte knapp über zwei Jahre in einer Bundesstrafanstalt, und ich fürchte, es war für ihn ein vernichtendes Erlebnis. Seitdem hat er schwere psychologische Probleme gehabt.«

»Was für Probleme?« fragte Sandy. Er war plötzlich wütend. Wütend auf die Pflegerin, die ihm die schlechte Nachricht mitteilte. Wütend auf Slum, daß er nicht geschrieben hatte, nicht versucht hatte, mit ihm in Verbindung zu treten. Verdammt, er hätte helfen können, hätte eine Kampagne im Hog aufziehen, irgendwas tun können.



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