Arena - Todfeind: Arena 2 (German Edition) by Scarrow Simon & Andrews T. J

Arena - Todfeind: Arena 2 (German Edition) by Scarrow Simon & Andrews T. J

Autor:Scarrow, Simon & Andrews, T. J. [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-04-06T22:00:00+00:00


KAPITEL 7

Eine milde Brise wehte und verschaffte den Zuschauern in der Abendsonne kurzzeitig Erleichterung von der drückenden Hitze, die seit drei Wochen auf Paestum lastete. Pavo und die anderen Rekruten und Veteranen standen unter den wachsamen Blicken eines Dutzends schwer bewaffneter Männer aus den örtlichen Kasernen am südlichen Ende des Forums aufgereiht. Die Gladiatoren waren nur mit einfachen Lendenschurzen aus Leinen bekleidet. Ihre Waffen und Schilder würden sie erst erhalten, wenn sie die Arena betraten. Eine schaulustige Menge verstopfte die Straßen, um sie bei dem Festmahl unter freiem Himmel zu inspizieren.

Es waren viel mehr Zuschauer versammelt, als Pavo erwartet hatte. Die Leute blickten aus den Fenstern der Tavernen und Geschäfte auf der Nordseite des Platzes. Andere rangen auf den Stufen einer kleinen Schaubühne um die beste Sicht. Sie alle betrachteten die Gladiatoren mit einer Mischung aus Furcht und Abscheu. Pavo hatte sich seit sechs Wochen nicht aus dem Ludus gewagt und war durch dessen Mauern vor den Vorbereitungen auf die Spiele abgeschirmt gewesen. Nun konnte er sich persönlich von der Aufregung in den Gesichtern der Zuschauer überzeugen. Frauen fächerten sich Luft zu, während sie die eingeölten muskulösen Oberkörper der Gladiatoren angafften. Kinder kämpften mit Spielzeugschwertern. Um den Platz herum waren ein halbes Dutzend Stände errichtet worden, an denen die Leute kleine Statuetten ihrer Lieblingskämpfer, Halsketten und anderen Schmuck erwerben konnten. Auch das Programm der Kämpfe des folgenden Nachmittags war dort erhältlich. Händler verkauften der ungeduldigen Menge Würstchen, und der Geruch von gegrilltem Schweinefleisch hing in der Luft.

Pavo beobachtete, wie die Sonne hinter dem Horizont versank. In mittlerer Entfernung sah er auf einem Hügel inmitten des Vergnügungsviertels nördlich des Forums den Ludus. Rechts stand die Arena. Die steinernen Außenmauern leuchteten blass in der ersterbenden Sonnenglut. Auf den obersten Sitzreihen waren die Silhouetten einiger Männer zu erkennen, die dort für den nächsten Tag Sonnensegel anbrachten. Ein lautes Knattern drang herüber, als die Arbeiter das Leinen ausschüttelten, um es zu glätten, ehe sie es an den Masten und Querbalken über der Arena befestigten.

»Sieh dir die Menge an«, sagte Bucco grimmig. »Es sind bestimmt tausend Leute gekommen, um uns anzustarren. Vielleicht sogar mehr.« Seine Stimme, die gewöhnlich heiter klang, war erstickt vor Angst und löste auch bei Pavo Beklemmung aus. Er war noch nie bei einem Gladiatorenbankett gewesen, aber er wusste, dass es üblich war, die Kämpfer im Freien zu bewirten. Die Tradition verpflichtete die Gladiatoren, ihren Stoizismus angesichts des drohenden Todes öffentlich zur Schau zu tragen. Zudem sollte das Festmahl unter freiem Himmel die Begeisterung des Volks für die bevorstehenden Kämpfe anheizen. Pavo sah, wie einige Männer zu Carbo hinabstiegen, um ihr hart verdientes Geld zu verwetten.

»Wenigstens bekommen wir etwas zu futtern«, sagte Bucco säuerlich und zeigte auf die aufgebockten Tische in der Mitte des Forums. »Komischerweise habe ich überhaupt keinen Hunger.« Das überraschte Pavo. Gewöhnlich hätte Bucco sich bei dem Gedanken an ein üppiges Mahl die Lippen geleckt, doch das Bewusstsein, dass das Schicksal seiner Familie in der Schwebe hing, hatte ihm offenbar den Appetit verdorben. Pavo warf ihm einen mitleidigen Blick zu.



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