Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) by Kraft Sigrid

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) by Kraft Sigrid

Autor:Kraft, Sigrid [Kraft, Sigrid]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: Fahnauer Verlag
veröffentlicht: 2014-03-04T23:00:00+00:00


So richtig bekam Askir seine Gedanken auch nicht auf die Reihe.

Lauter brüllen. „Ja, mein Prinz!“, durchgesoffen – natürlich nicht – nicht offiziell, „Nein, mein Prinz!“ Alles Käse: „Jawohl, mein Prinz!“

„Der gute Sir Askir, heute Morgen noch leicht verwirrt im Geiste. Gebt einfach das Kommando.“

Die Männer standen sowieso schon alle in Reih und Glied, aber Askir brüllte trotzdem noch einmal, obwohl sein Kommando keine Verbesserung zum ersten Mal darstellte.

Der Prinz ritt nun die Reihe entlang und sah sich jeden einzelnen Mann eindringlich an.

„Ein trauriger Haufen. Der kleine Dauerlauf und Sie sehen schon so erbärmlich aus. Bleiche, kränkliche Gesichter wo man hinsieht, außer Sir Ravenor, der wirkt etwas frischer.“

Kaum hörte Ravenor seinen Namen, reckte er etwas den Hals und der Restalkohol verleitete ihn dazu den Mund aufzumachen: „Jahrelange Übung, mein Prinz.“

„Sir Ravenor, ich frage, wenn ich etwas von Euch hören möchte“, folgte der Tadel umgehend.

Das war keine Frage???, bildete sich der unschuldige Gedanke in Ravenors benebeltem Kopf.

Nein, eine Feststellung. Die Ohrfeige klatschte auf die rechte Wange. Und im Gegensatz zu Euch nehme ich feine Nuancen in der Sprache wahr. Dabei missfällt mir die Doppeldeutigkeit Eurer Antwort.

Nachdem Ravenor seinen kleinen Dämpfer bekommen hatte, ging es mit der Überprüfung aller weiter: „Meine Herren, fangen wir mit den Übungen an. Eine einfache Aufgabe zu Beginn. Sie alle rennen bis zum Ende dieser Wiese. Ein Wettrennen – nichts Schwieriges. Der Letzte läuft die Runde noch einmal, wohingegen die anderen solange pausieren dürfen. Als Belohnung sozusagen. Also strengen Sie sich an. Sie starten, wenn ich das Signal gebe.“

Der Prinz ritt ein Stück voraus und wendete dann sein Ross. Ein Feuerball flog in den Himmel und explodierte dort mit lautem Knall.

„Wenn das kein Startsignal ist“, bemerkte Ravenor ziemlich überflüssig, wohingegen sich die anderen unnötige Kommentare sparten und gleich lossprinteten.

Ein einfaches Wettrennen, das ist zu banal. Eryn traute dem Frieden nicht. Wie ich Meister Raiden kenne... Just in dem Augenblick stolperten die Ersten und schlugen, je nach Geschick, unsanft hart auf der Erde auf. Und auch Eryn rannte in eines der unsichtbaren Hindernisse, konnte sich aber gerade so noch abfangen. Hindernisse aus Luftmagie.

Ravenor flog aus der Not heraus in einer Rolle über den Boden und kam sofort wieder auf die Beine. Diese Aktion brachte ihn sogar in Führung.

Lohten fluchte laut vor sich hin, als er schon zum zweiten Mal im Dreck lag und dadurch weit zurückfiel. Aber er holte bald wieder auf, denn den anderen erging es keinen Deut besser.

Cerdik brachte das Kunststück zuwege, im Fallen dann auch gleich noch auf den Boden zu kotzen, wodurch er weit zurückfiel. Die Ersten erreichten bereits die Sicherheit der Ziellinie und Cerdik fürchtete schon, der große Verlierer zu werden. Da strauchelte Sir Gahret und Cerdik konnte ihn, nicht ohne eine gewisse Schadenfreude zu empfinden, überholen.

Cerdik kam ins Ziel und hörte den Prinzen gerade noch sagen: „Sie torkeln über das Feld wie Betrunkene, stolpern andauernd und wälzen sich im Dreck. Als Offiziere sollten Sie zumindest den aufrechten Gang beherrschen.“ Dann gewahrte er den Nachzügler. „Und dort hinten möchte Sir Thyrne gar nicht mehr weiterlaufen.



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