Apollofalter by Gabriele Keiser

Apollofalter by Gabriele Keiser

Autor:Gabriele Keiser
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Krimis & Thriller
Herausgeber: Gmeiner-Verlag
veröffentlicht: 2011-03-28T22:00:00+00:00


Wenig später rückte er den Sitz des Toyota zurecht und drehte den Rückspiegel in Position, bevor er den Zündschlüssel ins Schloss steckte. Wie ein Känguru machte der Wagen einen Satz nach vorn. Der Motor erstarb. Gut, dass das Auto unten an der Straße stand und nicht vor dem Hoftor. Ihm war der Schweiß ausgebrochen. Mit seinem karierten Taschentuch wischte er sich über die Stirn. Dann sah er sich um und hoffte, dass niemand seinen Fehlstart bemerkt hatte. Besonders der Alten wollte er nicht begegnen. Wie die ihm immer hinterher sah. Er konnte sich gut vorstellen, wie sie Irmchen die Hölle heiß machte, weil sie ihm den Wagen ausgeliehen hatte. Aber was ging es ihn an? Er hatte aufgehört, diese Familie mit ihren schwelenden Konflikten analysieren zu wollen. Familie, er schnaubte. Die Lingats waren ein schönes Beispiel von Zwangsgemeinschaft. Jeder von ihnen hätte theoretisch die Möglichkeit, auszubrechen. Aber keiner tat es. Der Teufel wusste, warum. Vielleicht brauchten sie dies. Das tägliche Drama. Die unterschwelligen Vorwürfe. Die mehr oder weniger offen ausgesprochenen Vorhaltungen. Vielleicht war es das, was ihrem Leben einen Sinn verlieh.

Er versuchte ein zweites Mal, den Wagen zu starten. Diesmal trat er vorsichtig auf das Kupplungspedal, legte den Gang ein und ließ die Kupplung langsam los. Gemächlich rollte der Wagen den asphaltierten Weg entlang. Er konzentrierte sich auf das Fahren und fuhr in gemäßigter Geschwindigkeit durch die engen Straßen des Ortes, die von üppig wucherndem Weinlaub überspannt waren. Erschrocken trat er auf die Bremse, als plötzlich ein Traktor aus einer Seitengasse hervortuckerte. Der Fahrer fuhr einfach weiter und beachtete ihn gar nicht.

Kilian atmete durch. Nach ein paar hundert Metern fühlte er sich ein wenig sicherer. Als die Straße sich gabelte, zögerte er. Kurz entschlossen setzte er den Blinker nach links und fuhr die August-Horch-Straße hinauf. Passierte den Ortsausgang und fuhr einem neuen Ziel entgegen.



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