Animox 4. Der Biss der Schwarzen Witwe (German Edition) by Aimée Carter

Animox 4. Der Biss der Schwarzen Witwe (German Edition) by Aimée Carter

Autor:Aimée Carter [Carter, Aimée]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783960520672
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger
veröffentlicht: 2018-07-18T22:00:00+00:00


Dev sah so aus, als hätte er in der letzten Nacht kaum geschlafen, was Simon gut nachempfinden konnte. Er war selbst unruhig gewesen, außerdem hatten sich Felix und Lord Bennington an ihn gekuschelt, während er ängstlich nach Geräuschen auf dem Flur gelauscht hatte. In den ersten Stunden sprachen die beiden kaum miteinander.

Durch die ganze Schule summten Gerüchte über den Attentäter. Beim Mittagessen scharten sich jede Menge Leute um Simon und Dev und wollten hören, was sie zu berichten hatten. Simon sagte nicht viel, doch Dev, der jetzt wacher wirkte, unterhielt den ganzen Tisch mit der Geschichte – wobei er, wie Simon bemerkte, hier und da zu Übertreibungen neigte.

»Das Messer war nur Millimeter von ihrer Brust entfernt«, sagte Dev und gestikulierte wild über seinem unangetasteten Mittagessen. »Wenn Simon die Prinzessin nicht nach unten gerissen hätte, wäre sie auf der Stelle gestorben.«

»Wirklich?«, fragte ein Junge, dessen Name Simon entfallen war. »Woher wusstest du denn, dass da ein Angreifer war?«

»Ich habe das Messer aufblitzen sehen«, erklärte Simon und schob die Frikadelle auf seinem Teller hin und her. »Ich habe einfach nur reagiert. Keine große Sache.«

»Keine große Sache?«, rief Dev. »Simon hat ihr das Leben gerettet. Er ist ein Held!«

»Hast du gesehen, wer es war?«, fragte ein Mädchen mit regenbogenbunten Haaren.

Simon schüttelte den Kopf. »Die Person stand im Schatten. Ich weiß nur, dass sie groß war.«

»Wie groß?«, fragte ein anderer Junge, drehte sich um und blickte durch die Cafeteria zu Meike, die allein an einem Tisch saß. »Dev hat gesagt, dass eine gewisse Person direkt vor dem Angriff Streit mit der Prinzessin hatte.«

Mehrere Schüler begannen zu tuscheln, und Simon starrte entsetzt auf Meikes gebeugten Rücken. »Nein«, sagte er schnell. »Meike? Nein. Sie war nicht … Sie hat nicht …«

»Warum bist du dir da so sicher?«, fragte der Junge. »Immerhin ist sie eine Gelbjacke. Wir alle kennen ihre Spezialisierung.«

»Ich …« Simon sah Dev Hilfe suchend an. »Sie ist keine Mörderin. Das würde sie nicht tun.«

»Doch, würde sie«, gab ein anderes Mädchen hitzig zurück. »Einmal, als wir Bogenschießen geübt haben …«

»Würde sie nicht«, wiederholte Simon lauter. Seine Stimme schien durch den Raum zu hallen, denn Meike hob den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Schnell schaute er auf den Tisch. »Hört zu, ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber dass sie eine Wespe ist, heißt noch lange nicht, dass sie Ariana umbringen wollte. Es war jemand anders.«

»Wer?«, fragte ein Schüler, und ein ganzer Chor stimmte ein. »Wer?«

Dev stand auf, um sich größer zu machen. »Wenn Simon sagt, dass Meike es nicht war, dann glaube ich ihm«, erklärte er. »Klar, sie ist ein Ekel, und sie hasst uns und so weiter, aber er hat recht. Deswegen ist sie noch lange kein Killer.«

Die anderen wirkten nicht überzeugt, doch niemand beharrte darauf. Während des restlichen Mittagessens beantwortete Simon so viele Fragen, wie er konnte. Es waren fast immer dieselben. Doch leider konnte er nicht erzählen, wie er versucht hatte, dem Attentäter zu folgen, und so fühlte sich die Geschichte irgendwie unvollständig an.

»Dir muss doch etwas aufgefallen sein«, sagte einer der Jungen.



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