Angstspiel by Nasaw Jonathan

Angstspiel by Nasaw Jonathan

Autor:Nasaw, Jonathan [Jonathan, Nasaw]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2021-02-19T16:00:00+00:00


FÜNF

»Abruzzi. Nehmen Sie Platz.«

Für jemanden, der keine richtige Machtbasis mehr hatte und nicht einmal mehr drei Monate bis zu seiner Pensionierung, hatte Deputy Director Steven P. McDougal kein schlechtes Büro, fand Linda, die ihr Bestes tat, das erschöpfte Fallfußschlurfen möglichst zu unterdrücken, als sie über den blaugrauen Teppichboden mit dem FBI-Wappen in der Mitte ging und sich in den schönen gelben Ohrensessel setzte, der vor McDougals Flugzeugträger von einem Schreibtisch stand.

Auf der anderen Seite des Flugdecks saß McDougal in seinem ledernen Chefsessel. Er trug nur ein Hemd und eine herrliche blaue Seidenkrawatte und las, die Beine an den Fußgelenken übereinander geschlagen, Zeitung. »Wie geht es Ihnen?«, fragte er, ohne aufzuschauen.

Früher wäre das Smalltalk in Reinkultur gewesen; aber inzwischen hatte Linda das Gefühl, mit ihrer Antwort Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. »Sehr gut, Sir«, erklärte sie mit Nachdruck. »Hervorragend.«

Als der Deputy Director Linda daraufhin zum ersten Mal ansah, senkte er das Kinn und spähte über die Lesebrille hinweg, die auf der Spitze seiner aristokratischen Nase saß. »Pool hat mir erzählt, Sie sind dabei, sich ganz gut einzuleben.«

»Ich habe mich bereits eingelebt, Sir.«

»Diesen Spion schon gefunden?«

Linda bildete sich ein, diese kühlen grauen Rudelführeraugen amüsiert aufblitzen zu sehen. »Ja, Sir, ich glaube schon.«

Er faltete die Zeitung rasch zusammen und hielt sie ihr über den Schreibtisch hin. San Francisco Chronicle, Samstag, 23. Oktober. FBI VEREITELT ENTFÜHRUNGSVERSUCH, tönte die Schlagzeile. Serienmörder in Berkeley? und Elektronik-Erbe gesucht waren die Untertitel, und auf der Falte saß rittlings ein Foto von Pender mit seltsam schief sitzender Baskenmütze, wie ihm, der rechte Arm in einem Gips, aus einem Krankenwagen geholfen wurde. »Kommt Ihnen da jemand bekannt vor?«

Linda überflog den Artikel (Simon Childs, Erbe des Childs Electronics-Vermögens ... kurzes Handgemenge ... Polizei geht von weiteren Opfern aus ...), bis sie fand, wonach sie suchte: gebrochener Arm ... behandelt und aus dem Krankenhaus entlassen – Pender war nichts passiert. Wenn man berücksichtigte, dass sie erst zweimal mit dem großen Trampel zu tun gehabt hatte, war sie erleichterter, als sie gedacht hätte. »Da hat er wohl wieder einen klasse Riecher gehabt«, sagte sie.

»Und er hätte ihn fast das Leben gekostet«, knurrte McDougal. »Er hat wirklich Glück gehabt. Genau wie wir – wie Ihnen vielleicht nicht entgangen ist, bekam das FBI in letzter Zeit nicht gerade die Presse, die es früher mal gewöhnt war. Der Director hat mich heute Morgen von zu Hause angerufen – er sagte, das wäre seit über einem Monat der erste Artikel in irgendeiner Zeitung, in dem das FBI nicht im Zusammenhang mit den Wörtern Waco oder Blamage erwähnt wird.«

»Ist doch großartig«, antwortete Linda, obwohl sie fand, der Director des Federal Bureau of Investigation sollte eigentlich Besseres mit seiner Zeit anzufangen haben.

»Da wäre nur ein Problem.«

Linda wartete; dann kam ihr, dass McDougal wollte, dass sie dieses Problem beim Namen nannte. »Childs befindet sich noch auf freiem Fuß.«

»Ganz richtig. Und hier kommt Liaison Support ins Spiel. Jetzt sind Sie gefragt – Sie werden die Fahndung koordinieren. Ich möchte, dass von jetzt an Sie sich der Sache annehmen, bis Mr. Simon Childs entweder tot oder verhaftet ist.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.