Angesengt 02 - Bittere Geheimnisse by Knight Mia

Autor:Knight, Mia [Knight, Mia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Grey Eagle Publications
veröffentlicht: 2024-02-07T00:00:00+00:00

10

Sie trat vom Spiegel zurück, um ihr neues Outfit zu begutachten. Sie trug einen burgunderroten Rollkragenpullover, der in einen mittellangen schwarzen Lederrock gesteckt war, und schenkelhohe Stiefel, die an den Zehenspitzen offen waren. Offenbar war Daiyu nicht die Einzige, die besser als sie selbst wusste, was ihr stand. Es war schlicht, aber schick genug für ein Abendessen mit den Davies und Baldaccis.

Sie und Penelope hatten so viel Spaß beim Einkaufen gehabt, dass sie die Zeit aus den Augen verloren hatten, und nun war sie spät dran. Sie kehrte zum Penthouse zurück und erwartete, Roth zu treffen, aber er war nirgends zu finden. Sie fuhr sich durch ihre Locken, schnappte sich die neue Designer-Clutch, zu deren Kauf Penelope sie überredet hatte, und eilte den Flur hinunter. Johan wartete geduldig mit vor sich verschränkten Händen. Keiner von beiden sagte ein Wort, als sie sich auf den Weg zum Aufzug machten. Erst als sie die Lobby durchquert hatten, brach sie das Schweigen.

»Wo ist er?«

»Er musste sich um einige Dinge kümmern. Er wird Sie dort treffen«, sagte Johan.

Sie setzte sich auf den Rücksitz und faltete die Hände auf ihrem Schoß, während sie versuchte, ihre Nerven unter Kontrolle zu halten. Ein Abendessen mit den Davies wäre unter anderen Umständen ein Vergnügen gewesen, aber Roths Anwesenheit veränderte alles. Warum hatte er Williams Einladung angenommen? Laut Penelope hatte Roth jede persönliche Einladung abgelehnt, warum also zu diesem Treffen kommen? Es musste etwas anderes dahinterstecken. Vielleicht wollte Roth zusätzliche Informationen von William und Frederick, die er in Gegenwart anderer nicht bekommen konnte? Er würde sich nicht mit den Freunden ihres Vaters anfreunden, nur um sie zu ruinieren, oder doch?

Ihr Bein wippte, als Mo durch die verstopften Straßen fuhr. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde. Der Bastard zog ihr immer wieder den Teppich unter den Füßen weg. Er hatte sie im Restaurant mit diesem übertriebenen Kuss zu Tode erschreckt. Seine Frechheit kannte keine Grenzen. Offensichtlich erwartete er, dass er so weitermachen würde, als ob seine Enthüllung, dass er sie benutzt hatte, keine Rolle spielen würde.

Sie rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her, während ihr Temperament hochkochte und sie mit erdrückender Hitze überzog. Sie wollte kämpfen, aber sie wusste, wie das enden würde. Er als Sieger, und sie als die verwundete Verliererin. Ein Teil von ihr wollte genau wissen, was er inszeniert hatte und wie tief seine Manipulation ging, während der andere Teil von ihr nicht sicher war, ob sie damit umgehen konnte. Das war vor Jahren passiert. Es sollte keine Rolle spielen … aber das tat es.

Sie war erleichtert, als der Wagen vor William Davies’ luxuriösem Stadthaus hielt. Sie stieg aus dem Auto und war dankbar für den Kälteschlag, der ihr Temperament abkühlte. Sie blieb auf dem Bürgersteig stehen und betrachtete die Chapel Street, die nur einen Steinwurf vom Buckingham Palace entfernt war. Es hatte sich nicht viel verändert. Sie war schon eine Handvoll Male hierhergekommen. William hatte ihren Vater bei zwei verschiedenen Gelegenheiten davon überzeugt, sie bei ihnen übernachten zu lassen. Penelope war Teil einiger ihrer

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