Andromeda by Michael Crichton

Andromeda by Michael Crichton

Autor:Michael Crichton
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426002780
Herausgeber: Droemer-Knaur
veröffentlicht: 1969-10-14T23:00:00+00:00


Verschiedenes

Hall öffnete die Tür mit der Aufschrift VERSCHIEDENES und dachte dabei: Das ist wirklich eine recht gemischte Aufgabe, die ich da übernommen habe. Einen alten Mann und ein winziges Baby am Leben erhalten – beide entscheidend wichtig für das Unternehmen, beide ohne jeden Zweifel schwierig zu behandeln.

Er sah vor sich einen kleinen Raum, ähnlich dem Kontrollraum, den er gerade verlassen hatte. Auch hier konnte man durch eine Glasscheibe in einen anderen Raum in der Mitte blicken. In dem Mittelraum standen zwei Betten, und auf ihnen lagen Peter Jackson und der Säugling. Das Unglaubliche daran aber waren die Schutzanzüge: Mitten in dem Raum standen aufrecht vier aufgeblasene, durchsichtige Plastikanzüge von der äußeren Form eines Menschen. Von jedem der Schutzanzüge verlief als Verbindung eine Art Tunnel zurück zur Wand.

Offenbar mußte man durch den engen Tunnel kriechen, um sich dann in den Plastikanzügen aufzurichten. Auf diese Weise konnte man sich mit den Patienten im Innern der Isolierstation beschäftigen.

Die junge Assistentin, die Hall als Hilfskraft zugewiesen war, stand über das Regiepult des Computers gebeugt. Sie stellte sich als Karen Anson vor und erklärte ihm, wie der Computer funktionierte.

»Wir haben hier nur einen Nebenanschluß des Wildfire-Computers oben im Stockwerk I«, sagte sie. »Im ganzen Labor sind dreißig solcher Nebenstellen verteilt, die alle an den Computer angeschlossen sind. So können dreißig verschiedene Leute gleichzeitig damit arbeiten.« Hall nickte. Über die anteilige Benutzung eines Computers wußte er Bescheid. Er kannte Fälle, wo gleichzeitig bis zu zweihundert Menschen einen einzigen Computer benutzten. Das ging deshalb, weil Computer schnell reagieren – in Bruchteilen von Sekunden –, während Menschen langsam arbeiten und Sekunden oder gar Minuten brauchen. Eine einzelne Person konnte einen Computer nicht wirtschaftlich ausnutzen. Sie brauchte Minuten, um die Instruktionen einzugeben, während der Computer nichts zu tun hatte. Waren die Instruktionen erst einmal eingegeben, antwortete der Computer fast augenblicklich. Das bedeutete, daß in diesem Falle der Computer kaum »Arbeit« leistete. Wenn man es so einrichtete, daß eine Anzahl von Leuten dem Computer gleichzeitig Fragen stellte, konnte man das Gerät gleichmäßiger auslasten.

»Wenn beim Computer wirklich starker Andrang herrscht«, sagte die Assistentin, »kann es zu einer Verzögerung von einer oder zwei Sekunden kommen, bis Sie die Antwort erhalten. Aber normalerweise kommt sie sofort. Was wir hier benutzen, ist das sogenannte MEDCOM-Programm. Kennen Sie es?«

Hall schüttelte den Kopf.

»Es ist ein Analysator für medizinische Daten«, erklärte sie. »Man füttert ihm Informationen ein, und er sagt Ihnen dann, wie die Diagnose aussieht und was zur Behandlung getan werden muß oder auf welche Weise die Diagnose noch unterbaut werden sollte.«

»Klingt ganz praktisch.«

»Und ist schnell«, sagte sie. »Alle unsere Laboruntersuchungen werden vollautomatisch durchgeführt. Auf diese Weise können wir auch schwierige Diagnosen innerhalb weniger Minuten bekommen.«

Hall sah sich durch die Glaswand hindurch seine beiden Patienten an. »Wie sind sie bisher behandelt worden?«

»Überhaupt nicht. Im Stockwerk I wurde mit den Infusionen begonnen: Plasma bei Peter Jackson, Dextrose und Wasser bei dem Baby. Der Flüssigkeitshaushalt scheint jetzt bei allen beiden in Ordnung zu sein, und ich glaube auch nicht, daß sie leiden. Jackson ist noch ohnmächtig. Keine Pupillenreaktion, aber er ist nicht ansprechbar und wirkt anämisch.



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