Androiden im Einsatz by Andre Norton

Androiden im Einsatz by Andre Norton

Autor:Andre Norton [Norton, Andre]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 230
veröffentlicht: 2014-03-03T00:00:00+00:00


11.

»Über dieser Umgebung ruht ein Verhängnis!«

Andas verstand zwar nicht, was der andere meinte, merkte aber, daß der Salariki etwas Unheilvolles witterte. Als Andas dann den Schein der Taschenlampe auf Yolyos richtete, sah er, daß dieser auf das Fenster starrte, das zum »Ort ohne Rückkehr« führte.

Andas erkannte, daß der Salariki die Ohren angelegt hatte und daß sich sein Fell sträubte.

»Es stinkt nach einem Verhängnis! Ich höre die Trommeln der Toten, die uns rufen. Was machen Sie hier, Prinz?«

»Ich träume«, antwortete Andas wahrheitsgemäß.

»Sie träumen? So etwas sollten Sie nicht sagen. Es gibt falsche und echte Träume. Manche werden uns als Warnung und manche als Verlockung geschickt. Was Sie hier in diesem Raum geträumt haben, verheißt bestimmt nichts Gutes.«

Je länger der Salariki sprach, desto unbehaglicher fühlte sich Andas, weil er merkte, daß der andere ehrlich besorgt war.

»Ich kann nichts dafür«, sagte Andas und versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen. »Ich habe mich zum Schlafen hingelegt und geträumt …«

»Was haben Sie geträumt?«

Während Andas erzählte, war er nicht sicher, ob der andere seine Gefühle empfinden konnte. Er mußte lange warten, bis der Salariki sprach.

»Jener Mann hatte Ihr Gesicht?«

»Ja. Allerdings mit einer Narbe.«

»Kam Ihnen der Ort bekannt vor?«

»Es war zu dunkel, um viel zu erkennen. Dennoch bin ich sicher, daß ich dort noch nie war.«

»Und was ist mit der Frau?«

»Obwohl sie meiner Rasse angehört, kann ich beschwören, daß ich sie noch nie gesehen habe. Vielleicht stammt sie von den Nomaden aus der Wüste ab.«

Yolyos atmete auf. Sein Mißtrauen schien zu schwinden. »Ich bin etwas beruhigt«, sagte er, »obwohl ich immer noch das dumpfe Gefühl habe, daß Ihr Traum kein Traum, sondern eine Botschaft war. Dennoch habe ich keine Lust, hier lange zu verweilen.«

»Wir können später nur den Weg zurückgehen, den wir gekommen sind«, erklärte Andas. »Ich glaube nicht, daß es einen anderen Fluchtweg gibt.«

»Ich sitze nicht gern in einer Falle«, sagte Yolyos und riß die Rolläden hoch. Der Prinz protestierte.

»Wir – wir könnten gesehen werden.«

»Von wem? Sie sagten, der Ort ist verdammt. Selbst, wenn Ihre Wachen auf die Idee kämen, hier nach uns zu suchen, würden sie uns nicht sehen. Wenn wir die Taschenlampe ausmachen, ist es dunkel. Falls wir den Fluchtweg durch die Fenster nicht haben, bleibe ich nicht hier.«

Yolyos’ Stimme klang so energisch, daß Andas nichts unternahm.

Im schwachen Mondlicht ging der Salariki dann zur Tür und trug das Laub und die Blüten, die er aus dem Garten mitgebracht hatte, in eine Ecke, um sich dort ein Lager zu bereiten. Die schönsten Blüten legte er nach einem bestimmten System auf den Fensterbrettern aus. Dann hob er die Hände feierlich zum Mond, betete in seiner Sprache und legte danach die Handflächen auf die Blüten.

Als er dann ins Dunkel zurücktrat, sagte er mit ruhiger Stimme: »Vielleicht wollen Sie auch die guten Geister anrufen …«

Andas schüttelte den Kopf. Dann kam ihm zum Bewußtsein, daß der andere diese Geste nicht sehen konnte. »Wir glauben an keine guten Geister – aber ich habe einen Talisman – den Schlüssel.«

Als er den Schlüssel erwähnte, mußte er gleichzeitig an den Ring denken. Vielleicht konnte der das Böse anlocken.



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