Amore al dente: Liebe ist wie Pasta (German Edition) by Carlotta Rossi

Amore al dente: Liebe ist wie Pasta (German Edition) by Carlotta Rossi

Autor:Carlotta Rossi [Rossi, Carlotta]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: UNKNOWN
veröffentlicht: 2017-08-30T22:00:00+00:00


Wenke: Die Olivenkoryphäe

Eigentlich lief es gar nicht so schlecht. Zwar nervten meine Eltern manchmal, aber im Großen und Ganzen war es eigentlich erstaunlich nett. Sie beschwerten sich zwar über das ewige Weißbrot und informierten mich ungefähr stündlich über ihre dadurch verursachten Verdauungsstörungen, aber ansonsten gefiel es ihnen bei uns sehr gut.

Meine Mutter übernahm wie immer das Kochen und putzte alles blitzblank. Außerdem entlasteten sie mich mit Greta, die über die Anwesenheit von Opa und Omi begeistert war, so dass ich tatsächlich dazu kam, mich zu entspannen.

Zwischen Alessio und mir hing der Haussegen leider immer noch schief. Er gab sich mir gegenüber verschlossen und unsere Kommunikation beschränkte sich auf die Sätze: „Guten Morgen!“, „Wie war dein Tag?“, „Danke, gut“ und „Tschüss“, aber immerhin kam er jeden Tag verhältnismäßig früh nach Hause.

Dann beschäftigte er sich vor allem mit unserem von Aufmerksamkeiten schon ganz verwöhnten Gretchen und war meinen Eltern gegenüber einigermaßen zuvorkommend.

Den Großteil des Tages verbrachten wir am Meer. Während mein Vater Greta stundenlang auf der Luftmatratze im Wasser herum schippern ließ und Rocky kläffend jeder Möwe hinterher jagte, ließ ich mich mit meiner Mutter auf den Liegen bräunen. Die Stunden plätscherten geradezu harmonisch dahin.

Da klingelte es in meiner Strandtasche. Ob es Alessio war? Vor ein paar Wochen noch hatte er mich zwischendurch häufig angerufen, um mir zu sagen, dass er uns vermisste und wie sehr er mich liebte.

Ich fischte nach meinem Telefon. Es war eine unbekannte italienische Nummer. Ich nahm ab und meldete mich etwas schüchtern: „Pronto?“

Es war Noemi Ferrara.

Als ich am späten Nachmittag gerade mit Greta aus der Dusche kam, fuhr Alessio mit einem uralten Mann vor, den ich schon manchmal im Dorf gesehen hatte. Er stellte das knochige kleine Männlein mit dem sonnengegerbten Gesicht kurz als Onkel Mimmo vor und wies mich an, doch bitte Kaffee zu machen. Dann verschwand er mit ihm nach draußen.

Leicht verärgert über seinen Befehlstonfall, bereitete ich den Kaffee vor. Dabei beobachtete ich, wie Alessio und der alte Mimmo draußen von Baum zu Baum gingen. Mir fiel ein, dass Alessio neulich gesagt hatte, er wolle prüfen, welche Olivenbäume nach der Ernte beschnitten werden mussten. Als mein Vater das vernahm, sprang er sofort auf und gesellte sich mit Kennermiene dazu.

Das leidige Thema der Obstbäume meiner Oma Brummi hatte seit jeher für Unmut gesorgt. Zumindest bei mir, wenn es darum ging, die sauren Äpfel, Birnen und Pflaumen im kaltfeuchten Nieselregen einzusammeln und dann das eingekochte Zeug monatelang als hausgemachten Nachtisch vorgesetzt zu bekommen.

Greta war ihrem Babbo natürlich im Bademantel hinterhergelaufen und genervt registrierte ich, dass ich ihr nach dem Spaziergang im hohen Gras zumindest die Füßchen und Beinchen noch einmal würde waschen müssen.

Mit steigendem Groll sah ich sie wie ein kleines weißes Gespenst um die Bäume tingeln und sich dabei von oben bis unten eindrecken, bis Alessio sie endlich auf den Arm nahm und während der Besichtigung mit sich herumtrug.

Er gab sich allem Anschein nach sehr fachmännisch, machte ausladende Gesten und bezog auch meinen Vater in die Fachsimpelei mit ein. Zu meinem Erstaunen sah ich den kleinen



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