Am Limit by Baldacci David

Autor:Baldacci, David [Baldacci, David]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2015-01-12T16:00:00+00:00

46

Die lange Nacht fing gar nicht gut an.

Mit lautem Sirenengeheul und flackerndem Rotlicht kam der Streifenwagen mit quietschenden Bremsen am Bürgersteig zum Stehen und zerriss die Stille des Abends.

Officer Hooper sprang aus dem Wagen und zog seine Dienstwaffe, als Puller sich vom Haus entfernte. Der zweite Cop sah Hooper so ähnlich, dass er sein Bruder hätte sein können. Auch er hatte die Waffe gezogen.

»Also, das glaube ich jetzt nicht«, sagte Hooper bei Pullers Anblick.

»Landry hat Dienstschluss«, sagte Puller. »Warum arbeiten Sie noch?«

»Das geht Sie nichts an«, fauchte Hooper. Er wandte sich an seinen Partner. »Boyd, das ist der Penner, von dem ich dir erzählt habe.«

»Der Tote ist oben im Badezimmer«, sagte Puller.

»Wenn Sie am Tatort etwas verändert haben, stecken Sie bis zum Hals in der Scheiße«, sagte Hooper, ohne die Waffe herunterzunehmen.

»Hey, Hoop«, sagte Boyd. »Könnte der Typ nicht der Täter sein?«

»Ich habe die Sache gemeldet«, sagte Puller. »Und dann habe ich hier auf Sie gewartet. Würde ich das tun, wenn ich der Täter wäre?«

»Ja, gut möglich, weil wir Sie dann nicht verdächtigen würden«, sagte Hooper. »Seid ihr Army-Typen denn alle so beschränkt?«

»Und das Motiv?«, fragte Puller.

»Ist nicht unser Problem«, sagte Hooper. »Sondern Ihres.«

»Unser Rechtssystem hält aber an dem Grundsatz fest, dass man unschuldig ist, bis die Schuld zweifelsfrei bewiesen ist«, sagte Puller. »Also ist es Ihr Problem.«

Ein weiterer Streifenwagen kam, gefolgt von einem Rettungswagen. Chief Bullock stieg aus. Er trug Zivilkleidung; offenbar hatte man ihn zu Hause benachrichtigt.

Er ging an Hooper und Boyd vorbei auf Puller zu.

»Was haben wir?«

»Einen Toten in der Badewanne. Keine Anzeichen für einen Kampf. Könnte sein, dass er aufgrund eines krankheitsbedingten Vorfalls das Bewusstsein verloren hat. Das wird uns die Autopsie verraten. Ein paar Minuten bevor ich den Toten fand, habe ich einen Wagen hier wegfahren sehen. Ein blauer Ford Fiesta mit einer großen Beule in der Beifahrertür.«

»Wissen Sie, wer der Fahrer war?«

»Eine Frau namens Jane Ryon. Sie war die Pflegerin meiner Tante. Sie kannte auch den Verstorbenen. Ich kann aber nicht sagen, ob sie aus diesem Haus hier kam oder nicht. Falls ja, wird sie einiges zu erklären haben.«

Hooper und Boyd beobachteten offenen Mundes, wie Bullock und Puller sich unterhielten.

Schließlich warf Bullock seinen Untergebenen einen Blick zu. »Was ist, Hoop, worauf warten Sie noch? Sichern Sie die Gegend. Wir haben hier einen potenziellen Tatort. Sie auch, Boyd.«

Hooper und Boyd steckten ihre Waffen weg und eilten los.

Bullock wandte sich wieder an Puller. »An manchen Tagen frage ich mich, warum ich mir überhaupt noch die Mühe mache, wo meine Truppe aus solchen Armleuchtern besteht.«

»Sie haben Landry.«

»Hätte ich doch nur mehr Leute wie sie.« Er seufzte. »Dann hätte ich keinen Grund, mich zu beklagen.« Er schaute auf das Haus. »Wenn die Sache sich als Mord erweist, wäre das Nummer vier in wenigen Tagen. Das steht in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl von Paradise. Er würde die Touristen verjagen, und das wiederum würde dem Stadtrat nicht gefallen.«

»Das glaube ich gern. Gibt es Spuren im Fall Storrow?«

»Keine einzige. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Aber die beiden wurden ermordet, da gibt es keinen Zweifel.

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