Am Ereignishorizont by Kurt Mahr

Am Ereignishorizont by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Gänger des Netzes, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1987-06-12T01:00:00+00:00


6.

Die Szene war leicht zu überschauen. Der Raum war rechteckig. In die hohe Decke waren Lumineszenzplatten eingelassen, die ein angenehmes, gelbliches Licht verbreiteten. An Geräten gab es nur wenige. Die estartische Technik arbeitete mit energetischen Servomechanismen. Der Sotho brauchte keine Schalter zu betätigen. Er erteilte seine Anweisungen per Gedankenbefehl. Es gab eine Konsole mit Meßgeräten. An dieser saß Tyg Ian. Er trug einen Shant, der aus silbernem und schwarzem Material gefertigt war, aber er hatte keinen Psi-Pressor bei sich. Er sah auf, als er das Portal sich öffnen hörte, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse.

An der Wand war ein huschender Schatten. Er glitt bis zur Decke hinauf und kam dort zur Ruhe. Eine zwergenhafte Gestalt wurde erkennbar. Sie hatte den Schädel weit nach vorne gereckt und starrte mit glühenden, haßerfüllten Augen in die Tiefe. Der zierliche Körper endete in einem nackten, langen Schwanz, der nervös hin und her peitschte. „Der Abtrünnige!" kreischte der Zwerg. „Du Narr, der du dich einen Sotho nennst! Du glaubtest, du hättest ihngetötet!"

„Ruhe!"

Tyg Ians Stimme war wie ein Donnerschlag. Der Sotho stand auf. Sein Blick erfaßte Stalker. „Du störst mich", sagte er. „Ich bin in einer wichtigen Phase meines Vorhabens. Ich kann dich nicht gebrauchen."

Plötzlich hielt er eine Waffe in der Hand. Niemand hatte sehen können, woher er sie nahm. Fauchend brach ein daumendickes, grelles Energiebündel aus dem Lauf und fuhr Stalker in den Leib. Fazzy schrie auf. Er sah, wie Stalkers durchsichtige Haut Blasen warf und zu qualmen begann. Stalker rührte sich nicht von der Stelle. Er reckte den rechten Arm in die Höhe, und ein höhnischer Schrei brach aus seinem verzerrten Mund. „Du wirst mich erdulden müssen", schrillte seine Stimme. „Mehr noch: Du wirst nicht verhindern können, daß ich dich töte!"

Die Waffe war verstummt. Fassungslos beobachtete Fazzy, wie Stalkers Haut sich wieder zu glätten begann. Der Energiestrahl hatte ihm nichts anhaben können. Tyg Ian war unsicher geworden. Er trat einen Schritt zurück. Aber jetzt setzte Stalker sich in Bewegung. In seiner eigenartigen, seitwärts gerichteten Gangart schritt er auf den Gegner zu. „Du kannst mir nichts mehr anhaben, Tyg Ian", zischte er. „Ich war ein Klon der geschwänzten Teufel, genau wie du. Aber Herkor nan Voor hat aus mir eine neue Kreatur gemacht. Probier deine Waffen an mir aus! Du kannst mich nicht aufhalten."

Da kam aus der Höhe ein gellender Pfiff. Wie ein Schemen stürzte sich der Animateur von der Decke herab. „Stirb, Verräter!" zeterte seine kreischende Stimme.

Was dann geschah, spielte sich viel zu schnell ab, als daß Menschenaugen es hätten verfolgen können.

Kralsh hatte auf Stalker gezielt. Er benutzte den eigenen Körper als Geschoß, mit dem er den Verwachsenen zu töten gedachte. Aber Stalker war schneller. Seine Arme wirbelten. Ein entsetzlicher Schrei gellte auf und erstarb. Mit einem dumpfen Laut fiel Kralshs lebloser Körper zu Boden. Mit unvorstellbarer Kraft hatte Stalker den Animateur zerschmettert. „Auf diesen Augenblick habe ich gewartet, Tyg Ian", stieß der Verwachsene hervor. „Für diese Sekunde lebe ich."

„Du Narr! Du wirst deinen Triumph nicht überleben." Der Hohn in Tyg Ians Worten wirkte gekünstelt.



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