Alle wollen Tequila (German Edition) by Konrath J.A

Alle wollen Tequila (German Edition) by Konrath J.A

Autor:Konrath, J.A. [Konrath, J.A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2015-01-13T05:00:00+00:00


22

Marty Martelli biss so hart auf seine Fingerknöchel, dass sie anfingen zu bluten. Er bemerkte es erst, als das Blut auf sein Hemd tropfte.

»Gib mir eine verdammte Serviette«, herrschte er Terco an. Terco rannte los, um eine zu finden. Er war der Einzige aus Martys engerem Kreis, der noch im Spill war. Matisse war bei Tequila, und Slake war weggefahren, um ihn und Tequilas Schwester abzuholen. Leman war mit dem Taxi nach Hause gefahren und hatte sich vollgestopft mit Schmerzmitteln gemeldet, nachdem er Rambo spielen musste und sich die Kugel selbst aus der Schulter geholt hatte.

Und Tequila … Niemand hatte ihn gesehen, nachdem er getürmt war.

Das Telefon klingelte, und Marty überschlug sich fast, um abzuheben. »Ja?«

»Hier ist Fonti. Was zum Teufel versuchst du da abzuziehen, Marty? Versuchst du, mich reinzulegen?«

»Ich verstehe nicht …«

»Ich habe zehn Männer zum Lake Shore Drive rübergeschickt, um dein kleines Problem zu lösen, und es wimmelt da nur so von Bullen.« Martys Hoffnung schwand. Wenn die Tequila erwischt hatten, war es so gut wie unmöglich, ihn zu kriegen.

»Haben sie ihn geschnappt?«

»Nachdem, was ich gehört habe, nicht. Dein Freund ist offenbar mit einem Fallschirm aus dem dreißigsten Stock gesprungen. Bis jetzt konnten sie ihn nicht finden.«

»Tot?«

»Glaube ich nicht. Die Bullen fanden den Schirm, aber den Kerl nicht.« Martys Gedanken schwirrten in seinem Kopf.

»Irgendwas über seine Schwester?«, fragte er.

»Ich wusste nicht, dass er eine Schwester hatte. Hab aber seine Karre gefunden. Zwei meiner Männer beobachten sie.«

»Sag allen Bescheid … Sie sollen alle Bahnhöfe und Busterminals abfahren – und die Flughäfen. Und versucht Hotels und Motels in der Gegend auszukundschaften. Er muss ja irgendwo unterkommen.«

»Wer soll das alles bezahlen? Wie ich höre, bist du pleite!«

Marty quetschte den Hörer, als würde er ein Kätzchen erwürgen. Er brauchte Fontis Hilfe, aber er musste geschickt vorgehen. Macht bedeutete nichts ohne Kohle, jahrelange Loyalität war auf einmal dahin. Was gestern war, zählte nicht länger. Nur was heute war, war wichtig, und heute war Marty pleite.

»Du kriegst deine Kohle schon. Du kennst mich«, sagte Marty mit zusammengebissenen Zähnen. »Du kennst mich sehr lang, Fonti. Noch aus den alten Zeiten. Wir haben uns immer ausgeholfen. Ich wusste nicht, dass du gegeneinander aufrechnest!«

»Ich tue, was ich kann, Marty. Der Kerl wird schon wieder auftauchen. Wer ist er schon? Superman?«

»Er ist nur ein Freak, Fonti. Nur ein durchgeknallter, kurzer, plattarschiger Spinner. Halt mich auf dem Laufenden.«

Marty legte auf und fragte sich, ob er das wirklich glaubte. Tatsache war, dass er nicht überrascht war, als ihm Fonti erzählt hatte, dass Tequila mit dem Fallschirm aus seinem Apartment im dreißigsten Stock gesprungen war. Er hatte immer gewusst, dass dieses kleine Arschloch besser als seine anderen Geldeintreiber war. Er hatte nur nicht gewusst, wie viel besser.

Er fragte sich jetzt, ob Slake und Matisse tot waren. Kein großer Verlust. Dumme Muskelprotze gab es in Chicago im Überfluss. Aber die richtigen Profis, Männer, die Probleme lösten und den Respekt bekamen, der üblicherweise für Männer reserviert war, die es geschafft hatten, die waren rar. Marty kannte nur einen solchen Mann, und das war Royce, der Mann, der für Fonti arbeitete.



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