All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan by Julia K. Stein

Autor:Julia K. Stein
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebe, Jugend-Buch, Weihnachten, Romance, New York, Mädchen, Winter
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2018-07-31T00:00:00+00:00

11. Pippa

Das Zimmer war klein, aber gemütlich, jedenfalls für Pippas Geschmack. Die Wände waren komplett mit Magnolientapeten tapeziert und die Möbel waren allesamt aus rötlich braunem Holz. Ein Traum aus Neu-England. Die Gardinen waren vom gleichen Blumenmuster überzogen, genauso die Steh­lampe. Das Bett war nicht winzig, es war vielleicht einen Meter fünfzig breit, tatsächlich genug für Verliebte. Undenkbar für Pippa und Hunter.

Pippa merkte, wie Hunters Blick, der hinter ihr in den Raum kam, ebenfalls aufs Bett fiel. Wohin auch sonst. Das Zimmer bot wenig andere Möglichkeiten. Es gab natürlich auch kein Sofa, nur einen kleinen Sessel, auf dem aber weder Pippa, geschweige denn Hunter schlafen konnte.

»Okay, du rechts, ich links?«, fragte Hunter.

Pippa musste kichern. Der Glühwein, der absurde, aber eigentlich auch total schöne Abend unten am Kamin … Sie war eigentlich ganz gut gelaunt. Aber sie spürte ihr Herz pochen, die Aufregung – genau die Dinge, die eigentlich nicht passieren sollten, wenn Hunter in der Nähe war. Doch sie passierten.

Sie konnte versuchen, sich etwas vorzumachen, aber sie passierten trotzdem.

»Wir können ja auch noch ein letztes Mal schauen, ob sich mit dem Wetter was getan hat«, sagte Pippa. Obwohl der Gedanke, dass die Straßen plötzlich frei sein würden, wesentlich weniger attraktiv war als noch vor wenigen Stunden. Sie wusste nicht genau, wann es sich verändert hatte, aber es hatte sich alles verändert. Vielleicht sogar schon damals am Rockefeller Center. Nur hätte sie sich das nie eingestanden. Es war etwas Wahres dran an dem, was Hunter vorhin gesagt hatte. Sie hatte auch gedacht, dass er ganz anders war, hatte so viele Meinungen gefasst, bevor sie das erste Wort mit ihm gesprochen hatte. Und er hatte genauso viele Vorurteile. Er hatte sie immer noch als die kleine, verwöhnte Prinzessin gesehen, die alles von ihrem Daddy bekam, was sie sich wünschte.

Sie setzten sich nebeneinander ans Kopfende des Bettes und Hunter schaltete den Fernseher ein, ein altes Modell mit ziemlich kleinem Bildschirm. Hunters Nähe war Pippa fast schon zu viel. Seine Schulter war nur Zentimeter neben ihrer, und wenn er sich bewegte, stießen sie zusammen. Die Stärke, mit der sie dieses Zusammenstoßen spürte, entsprach keineswegs der eigentlichen Stärke der Berührung. Aber es fühlte sich nicht schlecht an oder falsch. Und dann doch wieder völlig falsch.

Chip war außer sich gewesen, als sie ihm gestanden hatte, dass sie eingeschneit in den Catskills war. Mit Hunter Montgomery. Sie hatte ihm erklärt, dass es für die Hochzeit war, und nein, sie hatte kein Interesse an Hunter und freute sich darauf, das Date schon ganz bald nachzuholen. Aber Chip war wütend gewesen und hatte aufgelegt. Das Date würde wohl nicht mehr stattfinden. Aber irgendwie, und das war das Schlimme, war sie nicht traurig darüber. Im Gegenteil, es fühlte sich sogar richtig an. Viel zu sehr gefiel es ihr, hier neben Hunter auf dem Bett zu sitzen.

Der Wetterbericht brachte nichts Neues. Es schneite, das führe momentan zu massiven Verkehrsstörungen, aber man solle sich keine Sorgen machen. Morgen würde alles wieder problemlos laufen.

Es war inzwischen ziemlich spät. Der Skitag, das frühe Aufstehen am Morgen, die ganzen Gespräche … Pippa spürte die Müdigkeit in ihren Gliedern.

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