Alicia - 01 - Alicia - unverhofft nervt oft by Ilona Einwohlt

Autor:Ilona Einwohlt [Einwohlt, Ilona]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2014-01-27T23:00:00+00:00

Lange zeit habe ich auf meiner Gitarre nur stinknormale Liedbegleitung gemacht, Akkorde gespielt, ganz klassisch eben. seit einiger zeit jedoch versuche ich, Popsongs aus dem Radio nachzuspielen, mehr noch: Wenn mir ein Lied, ein Song gefällt, lasse ich mich in die Musik fallen, spüre die Töne in mir, fühle sie groß werden, wie sie mich ausfüllen und glücklich machen. Manchmal muss ich dabei weinen, manchmal wie verrückt hüpfen oder tanzen.

Immer singe ich mit, am Anfang nur den Refrain. Irgendwann bin ich neugierig,dann will ich wissen, worum es in diesem Song geht.

Klar kann ich die auch als Lyrix im Internet runterladen, aber ich liebe es, vor dem Lautsprecher in der Meisterbude zu hocken und immer wieder meinen aktuellen Lieblingssong zu hören. Und dann jedes Mal eine Liedzeile mehr in mein Songbook aufzuschreiben, so, wie ich sie verstanden habe. Ich habe mir geschworen, die Texte so zu lassen, wie sie sind, und auch nicht zu streichen, wenn ich das Lied längst peinlich finde. Deswegen finden sich dort Justin Bieber (okay, „Oh Baby, Baby, oh“ war nicht so schwer zu übersetzen) neben Sinead O’connor („Nothing Compares 2 U“, anstrengend) und Genesis („Mama“, na ja, ging so).

Wenn ich den Inhalt verstehe, begreife ich hinterher auch, warum mich dieses Lied so tief berührt hat. Wie zum Beispiel dieses hier, „Castle of Glass“ von Linkin park:

(…) Wasch die Trauer von meiner Haut und zeige mir, wieder ganz zu sein (…) Ich bin nur ein Riss in diesem Schloss aus Glas, kaum für dich zu sehen (…).

An dieser Stelle musste ich jedes Mal weinen. Papa merkte ja auch nie was.

Weitere Texte in meiner Sammlung: „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd, „No one can catch us“ Von Lena, „Rolling in the Deep“ von Adele („ … Meine Tränen fließen im Verborgenen“; das war, als Papa in einem Jahr ständig auf Achse war).

Wenn Bibi das wüsste, würde sie mich nicht langweilig finden, aber ich werde es ihr nicht erzählen. Erstens, weil es mir peinlich ist, und zweitens, weil sie es nicht verstehen würde.

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