Alastor 2: Marune: Alastor 933 by Jack Vance

Alastor 2: Marune: Alastor 933 by Jack Vance

Autor:Jack Vance [Vance, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Trivial-SF
ISBN: 3453304756
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 1978-03-04T23:00:00+00:00


KAPITEL 7

Efraim erwachte in der Schlafkammer des Kaiarken und blieb noch eine Weile in dem gedämpften Licht liegen.

Eine Uhr auf dem Kaminsims zeigte an, daß die Phase Aud war, aber Furad und Maddar kurz vor dem Untergehen waren, so daß bald Kaltisp den Himmel beherrschen würde. Ein zweites Zifferblatt gab die Ortszeit von Port Mar an: Efraim mußte feststellen, daß er über sieben Stunden lang geschlafen hatte, weit länger als vorgehabt.

Er blickte hinauf zu der hohen Zimmerdecke und überdachte die Lage, die sich aus der Rückkehr in sein altes Leben ergab. Die Vorteile lagen klar auf der Hand. Er regierte ein herrliches Bergreich und war Herr eines archaisch-prächtigen Schlosses. Er hatte die Absichten seines Feindes oder seiner Feinde zumindest teilweise zunichte gemacht; irgend jemand würde zur Zeit wahrscheinlich über düsteren Gedanken brüten. In Benbuphar Strang selbst hatte er Widersacher – nur, was bezweckten sie? Diese Personen waren in der Nähe gewesen, als ihm sein Gedächtnis genommen wurde… Der Gedanke ließ Efraim zornbebend von seinem Lager aufspringen.

Er badete und nahm im Refektorium ein trübsinniges Frühstück ein, das aus Brot, kaltem Fleisch und Obst bestand. Wäre ihm nicht die rhunische Einstellung zu Nahrungsmitteln bekannt gewesen, hätte er eine solche Mahlzeit als gezielten Affront betrachtet… Er überlegte, ob in dieser Hinsicht nicht Neuerungen möglich waren: warum sollten die Rhunen allein so überaus penibel sein, wenn Milliarden anderer Menschen in aller Öffentlichkeit tafelten und keinen Anstoß an ihren Stoffwechselvorgängen nahmen? Aber wenn er allein sich gegen die Sitten auflehnte, würde das wohl nur Abscheu und Kritik erregen. Man mußte diese Sache noch genauer überdenken.

Im Ankleidezimmer fand er in Schränken und Regalen Kleidungsstücke vor, die vermutlich seine Garderobe von vor sechs Monaten darstellten – eine ziemlich spärliche Garderobe, stellte er fest. Er zog eine senffarbene Tunika mit schwarzem Schnürbesatz und dunkelrotem Futter hervor und begutachtete sie: ein flottes Gewand, das zweifellos den jungen Kang Efraim bei irgendeinem formlosen Anlaß recht gut gekleidet hatte.

Efraim stieß einen unterdrückten Laut des Ärgers aus und musterte die anderen Kleidungsstücke. Er versuchte, sich Kaiark Jochaims Garderobe in Erinnerung zu rufen, die er sich nur ziemlich flüchtig angeschaut hatte, aber mehr als ein Eindruck zurückhaltender Vornehmheit und edler Schlichtheit war ihm nicht im Gedächtnis geblieben. Nachdenklich geworden, begab er sich in den Großen Salon und läutete nach Agnois, der gleich darauf erschien. Irgend etwas schien den Oberkämmerer zu beunruhigen. Seine blaßblauen Augen wichen jedem Blick aus, und als er sich verbeugte, krampften sich die Finger seiner großen, weißen Hände heftig zusammen. Bevor Efraim zu Wort kam, sagte Agnois: »Euer Mächtigkeit, die Eiodarken von Scharrode ersuchen ehebaldigst um eine Audienz. Sie werden Euch in zwei Stunden aufsuchen, wenn das Eurer Mächtigkeit genehm ist.«

»Die Audienz kann warten«, knurrte Efraim.

»Kommen Sie mit.« Er ging Agnois voran ins Ankleidezimmer, wo er sich umwandte und den Kämmerer kalt musterte. »Wie Sie wissen, war ich nicht weniger als sechs Monate von Scharrode abwesend.«

»Ja, Mächtigkeit.«

»Mir ist viel Seltsames widerfahren, unter anderem ein Unfall, durch den ich teilweise mein Gedächtnis verloren habe. Ich erzähle Ihnen das im Vertrauen auf



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