Agent der Sterne by Scalzi John

Agent der Sterne by Scalzi John

Autor:Scalzi, John [Scalzi, John]
Die sprache: eng
Format: epub
veröffentlicht: 2013-05-16T17:00:00+00:00


Al Bowen erwartete uns an der Auffahrt zu seiner Ranch. Offensichtlich brannte er darauf, Joshua kennenzulernen. Zumindest, bis er ihn zu Gesicht bekam.

»Das ist der Hund?«, sagte er, nachdem wir uns vorgestellt hatten. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er Joshua nicht viel zutraute. Aber dasselbe ließ sich von ihm behaupten. Al Bowen war einer dieser Männer, die aussahen, als hätten sie viel zu lange als Roadie für Grateful Dead gearbeitet.

»Das ist er«, sagte ich. »Er ist wirklich viel intelligenter, als er aussieht.«

»Das hoffe ich«, sagte Bowen und ging in die Knie. »Ist er bissig?«

»Nicht, dass ich wüsste«, sagte ich.

Bowen hielt Joshua eine Hand hin, damit er ihn beschnuppern konnte. Joshua dachte gar nicht daran, es zu tun. Dann griff Bowen nach dem Hundemaul und sah sich die Zähne an, und anschließend tastete er seinen Körper ab.

»Wie alt ist dieser Hund?«, fragte er schließlich.

»Acht Jahre, glaube ich.«

Bowen schnaufte und richtete sich wieder auf. »Er ist eher doppelt so alt. Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Tom. Wenn Carl sich nicht für dieses Tier verbürgt hätte, würde ich Sie auf der Stelle wieder nach Hause schicken. Aber gut, hier entlang, bitte.« Er führte uns am Ranchhaus vorbei auf den Hof.

»Nettes Anwesen«, bemerkte ich.

»Danke«, sagte Bowen. »Es ist gar nicht so groß, nur knapp tausend Hektar. Familienbesitz, wissen Sie. Die Bowens wohnen hier schon seit gut 200 Jahren. In den Siebzigern dachte ich schon, ich müsste es verkaufen, aber dann hatte ich meine Approbation als Tierarzt in der Tasche und habe mit dieser Sache angefangen. Damit kann ich meine Rechnungen bezahlen. Hab hier einen richtigen kleinen Zoo. Hunde, Katzen, Schweine, Pferde, sogar ein paar Lamas. Wir hatten auch mal eine Viehherde, mit der Stampeden gedreht wurden, aber in letzter Zeit wird so etwas kaum noch angefragt. Musste sie größtenteils zu Katzenfutter verarbeiten lassen.« Wir hielten vor einem umzäunten Gelände an, das wie ein Hindernisparcours aussah.

»Was ist das?«

»Das ist unser Trainingsplatz«, erklärte Bowen. »Wenn ein Tier etwas Kompliziertes machen soll, zum Beispiel durch ein Haus rennen und ein Fenster öffnen, dann bauen wir das hier nach und wiederholen es so lange, bis es sich ins Hirn eingebrannt hat. Ich vermute, Ihr Hund hat einige Tricks im Repertoire. Sagen Sie mir, was er kann, dann bereiten wir alles vor, damit er es uns zeigen kann.«

»So wurde er aber nicht trainiert«, sagte ich.

Bowen sah mich an, als wäre ich der Flashback eines schlechten Drogentrips. »Wie meinen Sie das?«

»So wie ich es verstanden habe, wurde er genau andersherum ausgebildet. Bauen Sie auf, was Sie wollen, sagen Sie ihm dann, was er tun soll, und er wird es tun.« All das dachte ich mir in diesem Moment aus, aber ich fand, dass es vernünftig klang.

Bowen schien da allerdings ganz anderer Ansicht zu sein. »Hören Sie mal, Tom. Ich weiß nicht, was für einen Streich Carl Ihnen spielt oder Sie ihm, aber jeder Hund muss für eine bestimmte Aufgabe ausgebildet werden. Ich liebe und respektiere Hunde, aber selbst den klügsten kann man nicht irgendeine völlig neue Aufgabe geben, die sie dann erfüllen.



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