Abenteuer im Sternenreich by Robert A. Heinlein

Abenteuer im Sternenreich by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub


13

Als sie der Kapitänskabine zustrebten, fragte Max Kelly nach weiteren Einzelheiten.

»Ich weiß nicht. Ich weiß einfach gar nichts.« Kelly schien den Tränen nahe zu sein. »Ich sah ihn vor dem Essen – er kam in den Kommandoraum, um zu kontrollieren, was Sie und Kovak bisher vorbereitet hätten. Er machte durchaus einen normalen, gesunden Eindruck. Gegen Abend fand ihn dann der Zahlmeister tot in seiner Kabine.« Bekümmert fügte er hinzu: »Ich weiß nicht, was jetzt erfolgen soll.«

»Was meinen Sie?«

»Nun, wenn ich Kapitän wäre, ich würde warten und einen Ersatz fordern. Aber ich weiß nicht recht.«

Zum erstenmal wurde Max bewußt, daß diese Situation Mr. Simes zum Astronauten machen würde. »Wie lange würde es denn dauern, bis der neue Mann hier sein könnte?«

»Nun – überlegen Sie mal. Die Dragon ist ungefähr drei Monate hinter uns; sie würde unsere Post übernehmen. Ein Jahr ungefähr.«

Die Kapitänskabine stand offen und war überfüllt von Offizieren. Max glitt, ohne sich anzumelden, hinein und versuchte, unbemerkt zu bleiben. Mit gebeugtem Haupt saß Kapitän Blaine an seinem Schreibtisch. Als nach Max noch mehrere Nachzügler eingetroffen waren, meldete Erster Offizier Walther mit gedämpfter Stimme: »Schiffsoffiziere alle zur Stelle, Herr Kapitän.«

Kapitän Blaine hob den Kopf. »Meine Herren«, sagte er leise, »Sie kennen die traurige Nachricht. Dr.

Hendrix wurde heute abend in seiner Kabine tot aufgefunden. Herzanfall. Der Arzt erzählt mir, daß er ungefähr zwei Stunden allein gewesen sein muß, ehe er gefunden wurde – und daß der Tod wahrscheinlich schmerzlos eingetreten ist.«

Blaine versagte die Stimme. Erst nach einer Weile fuhr er fort: »Bruder Hendrix wird morgen zwei Stunden nach unserem Start zu seiner letzten Bahn dem Raum übergeben. Ohne Zweifel entsprechen wir damit seinem eigenen Wunsch, denn die Milchstraße war seine Heimat.

Das ist alles, meine Herren. Die Astronauten bleiben bitte noch hier.«

Max war sich nicht sicher, ob er als Astronaut rechnete, doch fühlte er sich durch den Gebrauch des Plurals verpflichtet, dazubleiben. Als der Erste Offizier Walther den Raum verlassen wollte, rief ihn Blaine zurück und wandte sich sogleich an die drei Anwesenden: »Mr. Simes, Sie übernehmen sofort den Posten des Chefs des Kommandoraums. Mr., hm...« seine Augen hafteten an Max.

»Jones, Herr Kapitän.«

»Mr. Jones übernimmt natürlich Ihren Dienst. Diese Tragödie hinterläßt eine Lücke, die nicht zu schließen ist, ich will aber mein möglichstes tun, um mich an dem Dienst zu beteiligen.«

Simes schaltete sich ein: »Das ist nicht notwendig, Kapitän. Wir werden es schon schaffen.«

»Vielleicht. Aber ich möchte es nun mal so.«

»Jawohl, Herr Kapitän.«

»Bereiten Sie den Start wie vorgesehen vor. Noch Fragen?«

»Nein, Herr Kapitän.«

»Dann gute Nacht, meine Herren. Walther, Sie bleiben bitte noch.«

Max hatte die erste Schicht, und Simes verließ ihn, nachdem er ihm noch einmal eingeschärft hatte, nicht vom Plan abzuweichen, ohne erst mit ihm zu telefonieren. Eine Stunde später löste Kovak für eine Zeit Max ab, der zur Passagierschleuse hinuntereilte, wo er sich den vier Ehrenträgern, dem Kapitän, Mr. Walther, Simes und Kelly als fünfter anschloß. Die Gänge waren überfüllt von Offizieren und Mannschaften. Passagiere sah Max keine.

Die innere Tür der Schleuse wurde geöffnet; zwei Stewardsmaate trugen den Leichnam hinein und lehnten ihn gegen die äußere Tür.



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