Abendstern - Roman by Nora Roberts

Abendstern - Roman by Nora Roberts

Autor:Nora Roberts [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


11

Cal schickte seiner Mutter ein Dutzend rosafarbener Rosen. Sie mochte es, wenn sie Blumen zum Valentinstag bekam, und er wusste, dass sie von seinem Vater immer rote Rosen bekam. Selbst wenn er es nicht gewusst hätte, so hätte Amy Yost im Blumenladen es ihm mitgeteilt, wie sie es jedes Jahr tat.

»Dein Dad hat letzte Woche ein Dutzend rote Rosen bestellt, die ich heute ausliefern muss, Geranien im Topf für seine Grandma, und dann hat er noch das Valentine’s Day Sweetheart Special an deine Schwestern geschickt.«

»Der Schleimer«, sagte Cal, weil er wusste, dass Amy keuchen und kichern würde. »Dann bestelle ich auch ein Dutzend gelbe Rosen für meine Gran. Aber in einer Vase, Amy, damit sie sich damit nicht herumschlagen muss.«

»Oh, das ist süß von dir. Ich habe Essies Adresse in der Kartei, du brauchst nur die Karte auszufüllen.«

Er nahm sich eine Karte und überlegte einen Moment, bevor er schrieb: Herzen sind nicht rot und diese Rosen nicht gelb. Alles Liebe zum Valentinstag von deinem Lieblingsenkel.

Das würde Gran sicher gefallen.

Er griff nach seiner Brieftasche, um zu bezahlen, als ihm rotweiß gestreifte Tulpen hinter der Glasscheibe des Kühlschranks auffielen. »Ah, diese Tulpen da sind … interessant.«

»Sind sie nicht hübsch? Sie vermitteln ein Gefühl wie im Frühjahr. Soll ich sie gegen die Rosen austauschen? Ich kann einfach …«

»Nein, nein, vielleicht … Ich nehme auch davon ein Dutzend. Zustellung auch in der Vase, bitte, Amy.«

»Ja, gern.« Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Wen bedenkst du denn zum Valentinstag, Cal?«

»Es geht mehr um eine Hauseinweihung.« Warum sollte er Quinn keine Blumen schicken, dachte er, während er die Karte ausfüllte. Frauen liebten Blumen. Es war Valentinstag, und sie zog in das Haus an der High Street. Schließlich kaufte er ihr ja keinen Verlobungsring!

Es war einfach nur eine nette Geste.

»Quinn Black.« Amy zog vielsagend die Augenbrauen hoch, als sie den Namen las. »Meg Stanley ist ihr gestern auf dem Flohmarkt begegnet. Sie hatte so eine Freundin aus New York dabei, und Meg hat gemeint, sie hätten eine ganze Menge Zeug gekauft. Ich habe gehört, du bist viel mit ihr zusammen.«

»Wir sind nicht …« Oder doch? Ach was, er vertiefte das Thema jetzt besser nicht. Er zückte seine Kreditkarte. »So, Amy, was macht das?«

Als er nach draußen kam, zog er fröstelnd die Schultern hoch. Es mochte zwar schon gestreifte Tulpen geben, aber er hatte nicht das Gefühl, als ob Mutter Natur auch nur im Entferntesten an den Frühling dachte. Der Himmel war grau, und Straßen und Bürgersteige waren von Graupel bedeckt.

Er war extra so früh wie möglich vom Bowlingcenter zur Floristin gegangen, um den panischen Ansturm derjenigen zu vermeiden, die ihre Valentinsblumen auf den letzten Drücker bestellten.

Aber er hätte sich gar nicht so beeilen müssen. Es waren kaum Fußgänger unterwegs, und auch Autos sah er keine.

»Seltsam.« Seine Stimme klang hohl. Normalerweise liefen immer Leute durch die Stadt, auch wenn das Wetter so schlecht war wie heute. Er schob die Hände in die Taschen und fluchte, weil er nicht mit dem Auto gefahren war.

»Gewohnheitstiere müssen sich eben den Arsch abfrieren«, murmelte er.



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