2928 â Welt des Todes by Michelle Stern
Autor:Michelle Stern [Stern, Michelle]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-09-13T22:00:00+00:00
*
»Nimm das Gespinst vor den Mund!«, befahl Rutardh.
Kylldin gehorchte. Sie schaute sich mit groÃen Augen um. Der Spross war an dieser Stelle wie tot. Die Wände hatten sich dunkel verfärbt. Der graue Film, der wie ein Schatten über dem Blau lag, machte Kylldin Angst. Sie wäre lieber bei Reginald Bull und Jamira gewesen. Bei den beiden war sie in Sicherheit. Sie hatten Schutzanzüge und waren Kämpfer, das hatte Kylldin erkannt. Rutardh meinte es sicher gut, aber er war ein Gemen und hatte weder eine Waffe noch einen Schutzschirm.
Sie kniff die Augen zusammen. Wie kam es, dass sie sich auf einmal vor dem Spross fürchtete â vor ihrem Schatz, der KYLLDIN?
»Vatervater«, sagte sie gedankenverloren. Sie mochte den Namen. Er mochte albern sein, drückte jedoch viel besser aus, was das Schiff war, als der Name KYLLDIN. Sie war Kylldin. Er war Vatervater â und er litt.
Dieses graue Zeug tat ihm weh. Es fraà an ihm, versuchte, in ihn einzudringen. An manchen Stellen versickerte es in der Wand. Am liebsten hätte Kylldin es weggewischt, doch sie traute sich nicht, es anzufassen.
Da Arbtor lieà sich zu ihr zurückfallen. »Kylldin!« Seine Stimme war energisch und gleichzeitig leise, als wollte er nicht, dass sie jemand hörte. Wie sie hatte er sich das Gespinst vor den Mund gelegt. Das Material machte seine Worte dumpf. »Ich muss mit dir reden.«
»Mit mir?« Das überraschte Kylldin. Sie war da Arbtor dankbar, weil er sie gerettet hatte, aber sie konnte ihn nicht leiden. Er sagte manchmal dumme Sachen. »Worüber?«
»Ãber deine Beziehung zum Spross. Du bist die Obhüterin. Deinetwegen hat sich eine Wand gebildet, weiÃt du noch?«
»Klar.« Wie hätte sie das vergessen können? Manchmal verstand sie die GroÃen nicht, vor allem die Arkoniden. Sie stellten Fragen, die überflüssig waren, und vergaÃen die Fragen, die wirklich zählten. Würde da Arbtor sie mögen, hätte er sie gefragt, wie es ihr ging. Das machte Dora immer.
»Also ...« Da Arbtor atmete tief ein. »Ich brauche deine Hilfe.«
»Meine Hilfe? Wie sollte ich dir helfen können?«
»Siehst du den Kerl da drüben?« Da Arbtor zeigte auf einen alten Arkoniden mit Spazierstock. Kylldin mochte ihn noch weniger als da Arbtor. Er hatte gemeine Augen, und sein Gesichtsausdruck war verkniffen, als würde er mit der ganzen Welt schimpfen.
»Ja. Klar.«
Da Arbtor beugte sich dicht an ihr Ohr. »Das ist Randur da Kommos. Er könnte Ãrger machen. Er will hierbleiben und sich den Tefrodern ergeben, wenn sie uns über den Weg laufen. Das müssen wir verhindern. Keiner der Besucher sollte mit den Tefrodern kooperieren. Sie sind unsere Feinde. Es wäre falsch, ihnen zu vertrauen. Wer weiÃ, was sie unter dem Deflektor verstecken?«
Verunsichert hob Kylldin die Schultern. Sie wusste nicht viel über die Tefroder â Politik interessierte sie nicht. Sie verstand nicht, warum die Tefroder die KYLLDIN zum Absturz gebracht hatten. Sicher waren einige Tefroder böse wie dieser Assan-Assoul â aber mussten deshalb alle Tefroder Feinde sein?
»Was willst du tun?« Kylldins Herz schlug schneller. Wollte da Arbtor da Kommos verletzen? Ihn vielleicht gefangen nehmen?
»Ich will ihm einen Anreiz geben, mit uns zu kommen. Und ich will nicht für immer ein Kind bleiben.
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