2298 - Bericht eines Toten by Unbekannt

2298 - Bericht eines Toten by Unbekannt

Autor:Unbekannt [Unbekannt]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-01-10T18:49:01+00:00


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Gespannt sah ich zur Kommandantin hinüber. Ihre Anweisungen waren eindeutig. Rhodan hatte den Rückzug zur Wega angeordnet.

Harinta zögerte. Die ORELLANA war unter den gegebenen Bedingungen kaum gefechtstauglich. Was konnten wir auf Höhe der Jupiterbahn schon ausrichten? „Überlicht-Etappe!", befahl sie. „Ziel scannen und geeignete Koordinaten für den Wiedereintritt in den Einsteinraum bestimmen."

„Und ... was ist unser Ziel?", fragte ich. „Kurs Jupiter!"

Protokolle der Unsterblichen Reginald Bull Mondras Gesicht war schmerzverzerrt. Sie drückte die Hände an den Kopf und stöhnte leise.

Ich spürte den Druck auf den Schädel ebenfalls. Er ließ sich aushalten; schließlich war ich einerseits mentalstabilisiert, andererseits hatte ich durchaus eine gewisse Erfahrung mit solchen geistigen Manipulationen. Fast drei Jahrtausende machten einen ganz schön abgebrüht. „Der Gott ruft seine Jünger", murmelte ich. „Sie alle gehen zum Tempel, und wir können sie nicht aufhalten!" Wütend schlug ich auf die Lehne meiner Pritsche.

Die Untätigkeit machte mich verrückt. Jeder von uns reagierte anders darauf. Ich gereizt, Mondra mit einem Migräneanfall, den selbst die Medikamente nicht auflösen konnten, die Gucky besorgt hatte, Homer, indem er permanent auf und ab schritt, der Ilt, indem er auf seine dummen Witze verzichtete und ungewöhnlich still war. Nur Icho hockte weiterhin fast reglos vor den behelfsmäßigen Ortungsgeräten, die der Kleine organisiert hatte.

Ich konnte es nicht ertragen, nur ein unbeteiligter Zuschauer zu sein. Im Solsystem kämpfte Perry gegen die Titanen und kam einfach nicht von der Verliererstraße herunter, und ich war nicht an seiner Seite! Der Verteidigungsminister hielt sich schlapp und tatenlos wie ein Pantoffelheld in einer Lagerhalle verborgen und wartete ab. „Reg dich wieder ab, Dicker. Uns geht es nicht anders als dir. Wir wären auch lieber da oben bei Perry und den anderen. Aber wir sind nun mal hier. Und wir müssen bald eine Entscheidung treffen. Da oben sieht es nicht gut aus, nicht wahr?"

Gucky hatte Recht. Ich musste mich zusammenreißen.

Ein dumpfes Grollen lag plötzlich in der Luft. Ich fuhr herum. „Tolotos, hast -du etwas gesagt?"

„Der Vesuv-TITAN ist eben mit voller Beschleunigung gestartet! Und auch die in der Sonne haben ihre Position verlassen ..."

Ich riss die Augen auf. Das änderte alles !Jetzt kamen wir vielleicht zumindest an genauere Informationen heran ...

Das energetische Chaos, das im Sonnensystem herrschte, überlastete heillos die primitiven Ortungsgeräte, die der Kleine geklaut hatte. Sie zeigten ein wahres Leuchtfeuer an Emissionen und Reflexen an, das sich zu einer Art Hintergrundrauschen vereinigte. Die zusätzlich verstärkte Strahlung Sols tat ihr Übriges zum Ortungschaos. Wir wussten nicht genau, was da oben vor sich ging, hatten nur vermuten können, dass die terranische Flotte unglaubliche Verluste erlitten hatte, das Blatt sich dann gewendet zu haben schien und kurz darauf wieder gekippt war.

Und diese Ungewissheit war mindestens genauso schlimm wie das elende Warten. „Das heißt, dass Gon-O seine letzte Reserve einsetzt!", sagte Homer. „Wenn wir nur wüssten, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist..."

„Merkt ihr es auch?" Mondra war nicht mehr so weiß um die Nase. Der Ruf des Gottes war verstummt.

Ich sprang auf. „Jetzt können wir endlich etwas unternehmen!"

Homer schritt noch immer auf und ab. Er hob eine Hand. „Langsam, Reginald.



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