2019 - Das andere Jahrbuch - verheimlicht - vertuscht - vergessen - Was 2018 nicht in der Zeitung stand by Wisnewski Gerhard

2019 - Das andere Jahrbuch - verheimlicht - vertuscht - vergessen - Was 2018 nicht in der Zeitung stand by Wisnewski Gerhard

Autor:Wisnewski, Gerhard [Unbekannt]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2019-01-06T04:10:44+00:00


• Ein gewisser Iwan Kiwelidi, Präsident der Rosbisnesbank, starb am

1. August 1995, »nachdem ein Unbekannter Nowitschok auf seinen

Telefonhörer geschmiert hatte«. Nachdem seine Sekretärin mit dem-

selben Telefon einen Krankenwagen gerufen hatte, starb auch sie -

genauso wie der Arzt, der Kiwelidi obduziert hatte: »Laut dem

ehemaligen Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU,

Wladimir Koschelew, wurden Kiwelidi und seine Sekretärin >mit

einem Tropfen, der ein Zehntel Milligramm Nowitschok enthielt,

getötet<« (Quelle und Zitate: Wikipedia: Nowitschok, abgerufen am 13.11.2018).

Der Zauber von Nowitschok

Damit waren die Nachwirkungen der beiden Nowitschok-Vorfälle in Salis-

bury also gar nicht mit echten Nowitschok-Vorfällen zu vergleichen. Die

Überlebenden befanden sich nach kurzer Zeit in einem vergleichsweise

guten Zustand. Die sagenhafte Wandlung ließ sich denn auch eher mit

einer zuvor bestehenden Drogensucht vereinbaren. Ganz im Gegensatz zu

ihrem Zustand danach soll Julia Skripal vor der Vergiftung sehr abgema-

gert gewesen sein, berichtete Alec Luhn, Russland-Korrespondent des

britischen Telegraph - eines der typischen Anzeichen für eine Drogensucht. Waren die beiden also lediglich auf Entzug und blühten deshalb so

auffällig auf? (Nur eine Frage, versteht sich. Bestimmt sind die Skripals ganz ehrenwerte Leute.) Im Internet machten sich Nutzer jedenfalls dar-

über lustig und dichteten Werbeslogans wie »Der Zauber von

Nowitschok«.

Internet-Spott über angebliches Giftgasopfer Julia Skripal

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Park, Apotheke, Kirche

Die beiden neuesten »Nowitschok-Opfer« vom 30. Juni, Dawn S. und

Charlie R., waren vor ihrem Zusammenbruch übrigens nicht nur in den

Queen Elizabeth Gardens, sondern auch in einer Obdachlosenunterkunft,

einer Apotheke und einer Kirche - alles Orte, an denen sich Drogen-

abhängige typischerweise aufhalten. Und siehe da: In Wirklichkeit waren

die beiden angeblichen neuen Nowitschok-Opfer stadtbekannte Alkoho-

liker und Junkies. Laut einem Freund der Familie beschwerte sich Dawns

Mutter, ihre Tochter habe nach dem Vorfall keine sorgfältige Behandlung

erhalten, weil sie bloß eine »unbedeutende Alkoholikerin« sei. Aber nicht nur das: Sie rauchte auch Gras, »und im Laufe der Zeit wandte sie sich

härteren Drogen zu«, sagte der Freund The Sun zufolge (online,

17.09.2018). »Dawn lebte in einem Obdachlosenheim 300 Meter vom

Restaurant Zizzi entfernt, wo der MI6-Agent Sergei und die Tochter Julia aßen, bevor sie zusammenbrachen«, so The Sun. Soso. Wer weiß, was da noch alles serviert wurde?

Und Dawns Freund Charlie? Nun ja, auch der ist ein »registrierter

Heroinabhängiger«, wie die Daily Mail berichtete (04.07.2018). »Ursprünglich wurde angenommen, dass das Paar Opfer einer schlechten

Ladung Heroin geworden war, die derzeit in Wiltshire im Umlauf ist.«

Alles in allem: Dass sich ausgerechnet Dawn mit einem Parfümfläschchen

voll Nowitschok vergiftet haben sollte, das die beiden im Park gefunden

hatten, dürfte denn wohl ins Reich der Legende gehören ...

11. Juli

NSU-Prozess:

Erste-Klasse-Begräbnis für die Wahrheit

Hurra - der NSU-Prozess geht zu Ende, das Urteil wird gesprochen, die

Wahrheit kommt ans Licht, und der Rechtsstaat ist gerettet! Das ist

natürlich gut. Da könnte man ja auch endlich die Frage beantworten: Wer

hat nun eigentlich zwischen 2000 und 2006 die getöteten acht türkischen

und den griechischen Ladenbesitzer auf dem Gewissen? Und wer die

Polizistin Michèle Kiesewetter (2007)? Die Angeklagte Beate Z. und ihre

Komplizen? Ganz bestimmt, meinten Ankläger, Nebenklagevertreter und

schließlich auch das Gericht, das die Angeklagte zu lebenslanger Haft

verurteilte. Na, dann ist ja alles in Ordnung. - Von wegen. Überhaupt

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nichts ist in Ordnung. Höchstwahrscheinlich standen in München näm-

lich die Falschen vor Gericht, während die wirklichen Mörder wohl noch

frei herumlaufen. Und der Rechtsstaat ist nicht gerettet, sondern am Ende.



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